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Prokrastination erfolgreich bekämpfen

Jeder kennt die Verlockung, unangenehme Aufgaben bis auf den letztmöglichen Zeitpunkt hinauszuzögern. Doch dieses Aufschiebeverhalten kann zu einem belastenden Problem werden. Mit den richtigen Verhaltensregeln entkommt man diesem Teufelskreis.

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Prokrastination. In erster Linie ein sperriges Wort, das seinen Ursprung im Lateinischen hat. Pro heißt „für“, während cras „morgen“ bedeutet. Wörtlich übersetzt, würde man „auf morgen schieben“ sagen. Das Verschobene wird aber natürlich gerne auch in beliebig weite Ferne verbannt. Hierzulande findet darüber hinaus häufig der Begriff „Aufschieberitis“ Verwendung.

Selbstorganisation

Gründe für Prokrastination gibt es unzählige. Neben psychologischen Gründen wie Selbstzweifel und Versagensangst liegt die Ursache des Problems häufig in der fehlenden Organisation. Das Notieren der erforderlichen Arbeitsschritte sowie der typischen To-do-Listen hilft dabei, vorerst auf visueller Ebene eine strukturelle Ordnung herzustellen. Denn eine Gliederung in Etappen lässt den Berg, vor dem man steht, nicht mehr so groß erscheinen.

So kann auch die Verteilung von Prioritäten ebenfalls dazu beitragen, die Frage zu lösen, womit zuerst angefangen werden soll oder wie der Einstieg zu schaffen ist. Dies ist meistens der Punkt, an dem am häufigsten aufgegeben wird. Für einen einfacheren Einstieg können Brainstorming-Methoden genutzt werden, um Ideen zu visualisieren. Karteikarten und Mindmaps dienen hierbei als nützliche Hilfsmittel.  

Die wichtigen Schritte, um nicht in die Prokrastination hineinzuschlittern, geschehen somit zuerst im Kopf. Es gibt jedoch auch äußere Einflüsse. Um sich bestmöglich organisieren zu können, ist zum Beispiel ein ordentlicher Arbeitsplatz unabdingbar. Unnötige Materialien sollten demnach vom Schreibtisch verbannt werden.

Startsignale setzen

Feste Rituale helfen uns dabei, uns selbst zu konditionieren. Mögliche Startsignale für den Einstieg in eine Arbeitsphase können vielfältig sein: das Aufbrühen eines Kaffees, eine kalte Dusche oder eine Jogging-Einheit. Wichtig ist, dass die Tätigkeit fest mit dem anschließenden Beginn der Arbeit verbunden wird. Sobald diese Rituale zur Routine werden, können sie enorm viel zur mentalen Stabilität beitragen.

Ablenkungen vermeiden – offline gehen

Insbesondere unser Smartphone bietet eine endlose Fülle an ablenkendem Alternativprogramm. Regelmäßiges offline Gehen sollte deshalb konsequent eingehalten werden. Ein fester, täglicher Time Slot, in dem das Handy in den Flugmodus versetzt wird, kann hierbei helfen. Mittels einer App kann die eigene Onlinezeit getrackt werden, um Stück für Stück die Zeit am Handy zu reduzieren. Daraus kann ein motivierender Wettkampf mit sich selbst werden: Immer öfter und länger wird der Versuchung, auf das Display zu schauen, widerstanden.

Die Reizüberflutung aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung wird vorerst weiter zunehmen. Zu lernen, damit umzugehen, damit die eigene Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird, stellt gegenwärtig und in Zukunft eine große Herausforderung dar.