Lösliches Kaffeepulver auf einem Holzlöffel, darunter das Glas vollgefüllt mit Kaffee.
 Lösliches Kaffeepulver auf einem Holzlöffel, darunter das Glas vollgefüllt mit Kaffee.

Löslicher Kaffee: eine Kalorienbombe?

Instant-Kaffee ist praktisch: ein Löffel Kaffeepulver, heißes Wasser, umrühren – fertig! Allerdings kann die Bequemlichkeit für die Gesundheit von Nachteil sein – und nicht nur in Bezug auf den Geschmack.

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Vom Barista liebevoll in Handarbeit zubereitet und mit Milchschaum zum Cappuccino verfeinert. Oder durch den Filter gegossen, wie Oma es schon gemacht hat. Oder nur schnell ein Pulver mit heißem Wasser verrührt: Kaffee gibt es nicht nur in vielfältigsten Rezepturen. Auch der Zubereitungsprozess könnte unterschiedlicher nicht sein. Während sich in den Städten Cafés und Coffeeshops etabliert haben, die die meisterhafte Zubereitung des Kaffees zelebrieren, hat in den vergangenen Jahren die Anzahl der in den Supermärkten erhältlichen Instant-Kaffeepulver deutlich zugenommen.

Hoher Druck und hohe Temperatur

Dabei ist löslicher Kaffee eigentlich ein alter Hut: Schon 1890 entwickelte der Neuseeländer David Strang das dafür erforderliche Verfahren und ließ es sich patentieren: Um Instant-Kaffeepulver zu erhalten, werden die Bohnen nach dem Rösten grob gemahlen – mit einem Mahlgrad von maximal 2 Millimetern. Das so gewonnene besonders grobe Kaffeepulver wird dann unter sehr hohem Druck bei 200 Grad Celsius ausgekocht. Den Bohnen wird dabei wesentlich mehr an löslichen Bestandteilen entrissen als dies bei einer gewöhnlichen Kaffeemaschine möglich ist. Heraus kommt ein intensives Kaffeeextrakt, dass im nächsten Schritt in einer Eindampfanlage konzentriert wird und anschließend getrocknet wird. Fertig ist das Instant-Kaffeepulver. Ob einem das Ergebnis schmeckt, ist letztlich persönliche Ansichtssache. Doch kann das auch gesund sein?

Handelt es sich um reines, entsprechend gewonnenes Kaffeepulver, ist die Antwort einfach: Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass während dieser Behandlung gesundheitsgefährdende Stoffe entstehen. Inzwischen weiß man jedoch, dass in den Kaffeebohnen bestimmte Substanzen stecken, die dem Körper nutzen. Es handelt sich um so genannte sekundäre Pflanzenstoffe, die Gesundheit und Funktionsfähigkeit bestimmter Körperzellen unterstützen. So kann Kaffee dazu beitragen, Aufräumarbeiten in den Zellen zu unterstützen und die Bildung von Tumoren zu unterdrücken. Doch diese gesundheitsfördernden Substanzen sind meist empfindlich. Es ist daher nicht auszuschließen, dass sie während des Herstellungsprozesses von Instantkaffee verloren gehen. Außerdem sind diese Substanzen noch gar nicht im Einzelnen identifiziert, so dass es sich um eine reine Vermutung handelt. Selbst wenn dem so wäre, würde gelten: Vom eigentlichen Instant-Kaffee geht keine spezielle Gesundheitsgefährdung aus.

Problem Zusatzstoffe – und Zucker!

Das lässt sich jedoch nicht über die Substanzen sagen, die dem Instantpulver häufig zugesetzt werden. Denn nur noch bei einem Teil der im Supermarkt erhältlichen löslichen Kaffeepulver handelt es sich nach dem Aufgießen mit heißem Wasser um reinen und somit schwarzen Kaffee. Andere Pülverchen werden als Cappuccino, Latte Macchiato etc. beworben. Denn auch die Hersteller von löslichem Kaffee möchten sich gerne die Popularität dieser mit Milch verfeinerten Kaffeegetränke zu Nutze machen. Doch erfordert es einen erheblichen Aufwand, überhaupt Instant-Kaffee herzustellen, gilt dies erst recht für die verschiedenen Milchkaffee-Varianten. Während ein löslicher schwarzer Pulver-Kaffee in punkto Geschmack durchaus mit einem einfachen Filterkaffee mithalten kann, ist dies bei Cappuccino & Co. nur mit allerlei Tricks möglich. Einer davon heißt: Zucker. Handelsübliche Cappuccino-Pulver bestehen zum Teil zu mehr als einem Drittel daraus!

Zucker, egal ob in Form des Haushaltszuckers Saccharose, Glukose oder Milchzucker ist damit meist der Hauptbestandteil dieser Pülverchen. Diese Instantkaffees sind somit nichts anderes als versteckte Kalorienbomben. Hinzu kommen in den löslichen Milchkaffee-Varianten außerdem diverse weitere Inhalts- und Zusatzstoffe, darunter Säureregulatoren, Stabilisatoren, Aromen – und sogar Salz! Diese Stoffe sind notwendig, um die cremige Konsistenz und den typischen Geschmack zumindest annähernd vorzutäuschen.

Über den Geschmack dieser löslichen Milchkaffee-Produkte lässt sich sicher streiten. Doch unter Ernährungsgesichtspunkten gilt zweifellos: Der echte Cappuccino ist die bessere Alternative.

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Oma, Mutter und Tochter sitzen auf dem Boden und trommeln.

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