Früher war es üblich, den Läusen mit der chemischen Keule zu begegnen. Dazu wurden die Haare mit einer Tinktur getränkt, die einen Wirkstoff enthält, der die Nerven der Läuse angreift und somit toxisch wirkt. Faktisch handelt es sich hierbei um Insektizide. Diese Behandlungsmethode hat jedoch drei erhebliche Nachteile. Erstens: Nur wenige Insektizide wirken sicher auf die Lauseier, so dass die Behandlung mehrfach durchgeführt werden muss. Zweitens: In bestimmten Regionen der Erde haben sich Lauspopulationen entwickelt, die gegen diese Gifte resistent sind, Tendenz steigend. Und drittens: Die Insektizide können auch dem Menschen schaden, was insbesondere problematisch sein kann, wenn die Kopfhaut aufgekratzt ist.
Doch es gibt mittlerweile Mittel, die die Läuse physikalisch bekämpfen. Konkret handelt es sich um ölige Substanzen, die aufgrund ihrer physikalischen Beschaffenheit hervorragend in der Lage sind, Oberflächen zu benetzen und mikroskopisch winzige Öffnungen zu schließen. Faktisch verstopfen diese Mittel die Atemöffnungen der Läuse. Die Parasiten ersticken dann innerhalb weniger Minuten. Und da nicht, wie bei den chemischen wirkenden Substanzen, einzelne Körperzellen angegriffen werden, sondern die lebensnotwendige Sauerstoffzufuhr der Parasiten komplett blockiert wird, ist eine Ausbildung von Resistenzen praktisch ausgeschlossen. Ein weiterer Vorteil: Diese Stoffe sind für den Menschen nicht giftig. Allerdings ist die Wirkung auf Lauseier nicht eindeutig belegt, so dass auch hier eine Wiederholung der Behandlung entscheidend ist.