Ein Mann sitzt auf einem Steg am Wasser und liest Zeitung. Er hat einen Kaffee To-Go dabei.
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Dank Digital Detox entschleunigen

In der heutigen Welt gelingt es uns immer seltener, einen Moment der Ruhe zu finden. Smartphones, Tablets und Laptops begleiten uns überall hin und beeinflussen nicht nur unseren Arbeitsalltag, sondern auch unsere Freizeit. Höchste Zeit also, den Schalter umzulegen und mit „Digital Detox“ zu beginnen.

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Wir leben im Informations- oder auch digitalen Zeitalter. Auf den ersten Blick erscheint die permanente Verfügbarkeit von Informationen sowie die Möglichkeit, über verschiedene Kanäle zu kommunizieren, äußerst attraktiv. In erster Linie scheint der Mensch davon zu profitieren. Die große Menge an Informationen und visuellen Eindrücken kann jedoch auch überwältigend sein und zu Problemen führen. Denn die Kapazität unserer Aufmerksamkeit zur Informationsverarbeitung ist begrenzt.

Digitaler Stress

Erst seit einigen Jahren existieren wissenschaftliche Untersuchungen zu digitalem Stress.  Laut der „ARD/ZDF-Massenkommunikation Langzeitstudie 2020“ verbringen Menschen in Deutschland ca. sieben Stunden täglich mit Mediennutzung. Dabei entfällt ein Großteil auf die Rubrik Bewegtbild, dicht gefolgt von den Audioformaten.

Die These der „sozialen Beschleunigung“ sieht einen Zusammenhang zwischen dem ständigen Informationsfluss und der sinkenden Aufmerksamkeitsspanne. Hierfür stehen jedoch noch keine empirischen Daten zur Verfügung. Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung mit dem Titel „Accelerating Dynamics of Collective Attention“ (2019), die sich mit dieser These befasst hat, belegt jedoch, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Gesellschaft als Ganzes sinkt. Im nächsten Schritt lautet das wissenschaftliche Ziel, herauszufinden, ob dies auch beim einzelnen Individuum der Fall sein könnte.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Die Auswirkungen von übermäßigem digitalem Konsum auf unsere mentale und physische Gesundheit sind vielfältig. Ständige Benachrichtigungen, endloses Scrollen und der pausenlose Blick auf Bildschirme können zum Beispiel zu Schlafstörungen, übermäßiger Augenbelastung, Stress und einer Beeinträchtigung der zwischenmenschlichen Beziehungen führen. Digital Detox kann hier die Lösung sein.

Schlafqualität leidet 

Wenn man ständig vor dem Bildschirm hängt, besonders vor dem Schlafengehen, kann das den Schlaf beeinträchtigen. Das blaue Licht der Bildschirme hemmt die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Ein Verzicht auf digitale Geräte vor dem Zubettgehen kann die Schlafqualität verbessern. 

Augenmuskulatur unter Dauerstress 

Nicht verwunderlich, dass stundenlanges Starren auf Bildschirme zu Augenproblemen führen kann. Durch Digital Detox wird die Belastung der Augenmuskulatur reduziert. Das fördert nicht nur die Sehgesundheit, sondern beugt auch Kopf- und Augenschmerzen vor. 

Zu wenig Bewegung durch digitale Geräte 

Digitale Geräte sorgen häufig dafür, dass wir viel sitzen. Die Folge können Gesundheitsprobleme wie Rückenschmerzen oder Übergewicht sein.  

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Online-Kurs: Achtsamkeit im Alltag

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So wirkt sich Digital Detox auf die psychische Gesundheit aus

Neben dem direkten Einfluss von Digital Detox auf die körperliche Verfassung, kann sich die digitale Entgiftung auch positiv auf die Psyche auswirken.

Stress reduzieren und Wohlbefinden steigern 

Eine digitale Überlastung kann dazu führen, dass wir gestresst sind. Dagegen bietet Digital Detox die Chance, den Stresspegel zu senken und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Ganz einfach, indem man bewusst abschaltet. So findet man zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit im Alltag. 

Achtsamkeit und Konzentration fördern 

Wir sind ständig abgelenkt durch unsere digitalen Geräte. Dabei können andauernde Benachrichtigungen und Social-Media-Updates die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Digital Detox hilft, sich auf eine Sache zu konzentrieren und die Achtsamkeit zu schärfen. So ist man nicht nur produktiver, sondern kann auch eigene Gedanken und Ideen mehr Raum geben, um sich zu entfalten. 

Soziale Beziehungen stärken 

Digital Detox ist auch eine bewusste Entscheidung für mehr echte Beziehungen, sei es in der Partnerschaft, mit Freunden oder innerhalb der Familie. Wenn man sich bewusst dafür entscheidet, digitale Geräte beiseitezulegen, schafft man Raum für echte Gespräche ohne Ablenkung und fördert mehr Nähe innerhalb der Beziehung.

Praktische Tipps für den Anfang

1. Klare Grenzen setzen

Definieren Sie bestimmte Zeiten am Tag, an denen Sie bewusst auf digitale Geräte verzichten. Sei es während der Mahlzeiten, vor dem Schlafengehen oder am Wochenende – schaffen Sie feste Zeitfenster, um Abstand zu gewinnen. 

2. Technikfreier Raum

Gestalten Sie zu Hause einen Raum, in dem elektronische Geräte tabu sind. Dieser Ort dient als Rückzugsort, um wirklich zur Ruhe zu kommen, ohne von Bildschirmen gestört zu werden. 

3. Natur genießen

Verbringen Sie bewusst Zeit im Freien, ohne dabei von digitalen Ablenkungen begleitet zu werden. Eine Wanderung oder einfach nur das Sitzen im Garten sind wunderbar entspannend. Darüber hinaus kann ein Spaziergang oder eine Fahrradtour nicht nur den Körper in Schwung bringen, sondern auch den Geist erfrischen. 

4. Social Media bewusst konsumieren 

Setzen Sie klare Ziele für die Nutzung von Social Media. Begrenzen Sie die Zeit, die Sie online verbringen, und überlegen Sie, ob jede Plattform wirklich notwendig ist. Qualitätszeit über Quantität! 

5. Offline-Hobbys

Finden Sie neue Hobbys oder beleben Sie alte Interessen wieder. Ein Buch lesen, Malen oder ein Musikinstrument lernen – die Möglichkeiten sind endlos, wenn man den Fokus von Bildschirmen abwendet. 

6. Gemeinsame Aktivitäten ohne Technik

Planen Sie regelmäßige Aktivitäten, bei denen das Smartphone tabu ist. Ein gemeinsamer Kochabend, ein Spieleabend, Essen gehen oder ein Spaziergang schaffen nicht nur schöne Erinnerungen, sondern fördern auch die Nähe zwischen Paaren, Freunden oder innerhalb der Familie. 

Selbstversuch starten

Du hast das Gefühl, dass du soweit bist? Du möchtest das Experiment wagen und für einen längeren Zeitraum oder nur zu bestimmten Tageszeiten auf digitale Geräte - insbesondere dein Handy - verzichten? Dann kommen hier ein paar Tipps, mit deren Hilfe du deinen digitalen Detox planen und durchziehen kannst. Bevor du dich für die radikale Variante entscheidest und deine Auszeit sogar ein oder zwei Wochen umfasst, kannst du mit kleinen Versuchen starten. Schalte abends einfach mal dein Handy aus. Und zwar mit Hilfe des Aus-Knopfes. Der fristet in der Regel zwar nur ein Nischendasein, aber du kannst ihn verwenden, um dir eine Sendepause vor dem Schlafengehen zu verpassen. Hilfreich: Schalte dein Smartphone nicht direkt nach dem Aufstehen wieder an, sondern lass erst eine Stunde vergehen. So kannst du entspannt in den Tag starten. Ein weiterer Tipp: Lass das Handy öfter mal zu Hause liegen. Und zwar ganz bewusst. Verbringe einen Tag ohne deinen mobilen Begleiter.

Für einen radikalen Detox eignet sich zum Beispiel ein Urlaub. Also in der fremden Umgebung das Handy einfach im Koffer lassen. Stell dir vor, du liegst am Strand, vielleicht mit einem Freund. Die Sonne geht unter und du bist nicht damit beschäftigt, ein Bild zu machen, um es später mit anderen zu teilen. Du hast den Sonnenuntergang für dich und kannst den Moment genießen, ohne ihn unbedingt festhalten zu müssen. Gespräche haben plötzlich eine ganz andere Qualität, fühlen sich viel intensiver an, weil keiner der Beteiligten an sein Smartphone denkt.

Du kannst deinen digitalen Detox auch auf andere Bereiche ausdehnen. Verzichte an mindestens zwei Tagen pro Woche auf TV, Netflix und YouTube. Halte es auf dem Sofa aus, ohne dass du dich von Serien oder Filmen berieseln lässt.

Auch wenn die Tipps einfach klingen, haben viele Menschen Probleme damit, sie umzusetzen. Zu gewohnt ist der tägliche Umgang mit Smart-TV, Smartphone und Laptop. Dabei kann der Sinn eines digitalen Detox darin liegen, festzustellen, wie sich ein Medienverzicht auf dich auswirkt. Hältst du ihn aus? Wichtig: Falls du es nicht schaffst, siehe es nicht als Scheitern, sondern einfach als Experiment. Manchmal braucht es einen zweiten oder dritten Anlauf, um Gewohnheiten zu ändern und digitale Auszeiten in den eigenen Alltag zu integrieren.

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