Ein Glas steht draußen auf einem Holztisch und wird aus einer gläsernen Karaffe mit Wasser gefüllt.
Ein Glas steht draußen auf einem Holztisch und wird aus einer gläsernen Karaffe mit Wasser gefüllt.

Lebenselixier Wasser

Wasser ist das Element, ohne das kein Leben existieren kann. Da der menschliche Körper zu großen Teilen aus Wasser besteht, müssen wir täglich viel trinken. Doch wie viel benötigt der Körper tatsächlich und was geschieht bei Wassermangel?

Lesezeit: / veröffentlicht:

Wissenschaftler weltweit suchen das Sonnensystem nach Anzeichen von Wasservorkommen in jeglicher Form ab. Es ist nämlich das Element, das die Voraussetzung für die Entstehung von Leben ist. Am Anfang handelte es sich um einzellige Lebewesen: Bakterien, einfache Algen etc. Deren einziger möglicher Lebensraum blieb für viele Millionen von Jahren das Wasser. Erst als sich einzelne Zellen zu Gruppen zusammenschlossen und zu größeren Lebewesen heranwuchsen, wurde es möglich, den Lebensraum zu erweitern. Im Laufe der Evolution entwickelten diese Lebewesen spezielle Zellverbünde, die den Organismus auch an Land wirkungsvoll vor Wasserverlust schützen konnten: feste und vor allem weitgehend wasserundurchlässige Schuppen, Panzer, Häute, Rinden etc.

Auch wenn ledrige Haut, wolliges Fell oder feste Schuppen zunächst einen anderen Eindruck vermitteln: Bei Dinosauriern, Vögeln, Katzen oder Menschen können die inneren Organe nur arbeiten, wenn reichlich Wasser vorhanden ist. Alle so genannten höheren Lebewesen – auch der Mensch – bestehen zu einem erheblichen Teil aus Wasser. 

Wie viel Prozent, hängt dabei von einigen Faktoren ab. Während es bei Säuglingen rund 80 Prozent sind, sind es bei erwachsenen Männern 60 Prozent und bei erwachsenen Frauen 50 Prozent. Da Frauen einen höheren Fettanteil und weniger Muskelmasse als Männer haben, ist deren Wasseranteil geringer. Denn generell gilt: Je höher der Fettgewebeanteil, desto niedriger der Wasseranteil. Mit voranschreitendem Alter reduziert sich der Wasseranteil im Körper. Für Senioren ist es deshalb äußerst wichtig, jeden Tag ausreichend zu trinken.

Die Funktionen im Körper

Wasser ist wegen seiner chemischen und physikalischen Eigenschaften ein wichtiger Bestandteil aller Körperzellen und -flüssigkeiten. In biochemischer Hinsicht ist es für den Körper das wichtigste Transportmittel, das sämtliche Abläufe des Stoffwechsels, den Körperaufbau, die Verdauung sowie Herz- und Kreislauffunktionen regelt. Wasser hat beispielsweise die Funktion des Lösungs- und Transportmittels von Sauerstoff und Nährstoffen im Blut. Als Mittel zum Abtransport von Stoffwechselendprodukten wird Wasser mit dem Urin ausgeschieden. Bei enzymabhängigen Stoffwechselprozessen dient Wasser darüber hinaus als Reaktionspartner. Letztlich ist Wasser der regulierende Faktor zur Einhaltung einer konstanten Körpertemperatur von 37 Grad Celsius. Weicht die Temperatur davon ab, kann der menschliche Organismus nicht reibungslos funktionieren. Steigt die Temperatur im Körper, fängt dieser über eine Vielzahl an Schweißdrüsen an zu schwitzen. Der Wasserfilm auf der Haut verdunstet als Folge der überschüssigen Wärme, die dadurch gesenkt wird. Dieser Mechanismus hat Verdunstungskälte zur Folge, der Körper kühlt ab.

Hohe Wasserabgabe

Der Mensch verliert jeden Tag auf verschiedene Weise eine ganze Menge Wasser (bis zu 2,5 Liter) – über die Atemluft, den Urin und Stuhl sowie durch Schwitzen. Diese Menge muss über die Nahrungszufuhr und durch Trinken ausgeglichen werden. Rund ein Liter wird schon durch die Nahrung aufgenommen. Lebensmittel wie Gurken oder Wassermelonen bestehen beispielsweise fast zu 100 Prozent aus Wasser. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät, täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Generell ist zu beachten: pro Kilogramm Körpergewicht beträgt die Trinkmenge 30 Milliliter Wasser am Tag. Wer beispielsweise 70 Kilogramm wiegt, sollte täglich 2,1 Liter Wasser trinken. Kinder benötigen im Verhältnis zum Körpergewicht mehr Flüssigkeit als Erwachsene.

Da der Körper nicht in der Lage ist, Wasserreserven aufzubauen, ist dies besonders wichtig. Wenn es im Sommer sehr heiß oder im Winter sehr kalt ist, verbraucht der Körper mehr Wasser als gewöhnlich. Gleiches gilt bei sportlicher Betätigung. Der erhöhte Wasserverbrauch muss in solchen Situation durch eine zusätzliche Aufnahme ausgeglichen werden.

Wassermangel kann gefährlich sein

Übersteigt die Wasserabgabe die Wasseraufnahme, entsteht eine negative Bilanz. Das führt zu einem reduzierten Wasseranteil im Körper, der somit anfängt zu dehydrieren. Das Austrocknen hat zur Folge, dass sowohl die Leistungsfähigkeit des Körpers als auch das Wohlbefinden abnehmen. Bei einer zu niedrigen Wasserzufuhr stellen sich Beschwerden ein wie Müdigkeit, erschwertes Denken, Kopfschmerzen sowie Erschöpfung. Bei zu wenig Flüssigkeit im Körper wird das Gehirn nur ungenügend mit Sauerstoff versorgt. 

Wasser ist die Grundlage für alle Körperflüssigkeiten, die den Organismus mit Nähr- und Mineralstoffen versorgen sowie Gift- und Stoffwechselprodukte abtransportieren. Außerdem reguliert Wasser die Körpertemperatur. Ein Absinken des Wasserspiegels im Körper ist daher bereits ab 20 Prozent lebensbedrohlich. Ohne Nahrung kann der gesunde Organismus mehrere Wochen überleben. Wenn Menschen zwei bis drei Tage lang nichts trinken, kann das sogar tödlich enden. Denn ohne Wasser können Nieren und Kreislauf nicht mehr funktionieren.

Das benötigte Wasser nehmen wir über die Nahrung, vor allem aber durch das Trinken auf. Als Faustregel gilt: Erwachsene Menschen sollten täglich mindestens 1,5 Liter zu sich nehmen. Der beste Durstlöscher ist dabei einfaches Wasser. Anders als Säfte, Saftschorlen und die meisten Limonaden enthält es keine Kalorien.

 

Leitungs- oder Mineralwasser?

Besonders populär sind in Deutschland in Flaschen abgefüllte Mineralwässer. Dabei gibt es aus gesundheitlichen Gründen keinen Grund, das Leitungswasser zu verschmähen. Es ist das in Deutschland am stärksten kontrollierte Lebensmittel. Tatsächlich schneidet es bei unabhängigen Kontrollen – zum Beispiel von der Stiftung Warentest – in punkto Keimfreiheit oder möglichem Schadstoffgehalt regelmäßig nicht schlechter ab als das Flaschenwasser.

Zwar ist Mineralwasser genau so sicher wie Leitungswasser. Dennoch gibt es Gründe, die eher gegen die Variante in Flaschen sprechen: Zum einen ist der Energiebedarf für den Transport der Flaschen weitaus höher als in der Trinkwasserleitung, was schlecht für die Umwelt ist. Zum anderen kosten die abgefüllten Getränke ein Vielfaches dessen, was wir für das Wasser aus dem Hahn bezahlen müssen. Der Konsum von Mineralwasser macht somit vor allem aus geschmacklichen Gründen Sinn. Schließlich hat jede Quelle ihre eigene Charakteristik – und Kohlensäure sowie gelöste Mineralstoffe verleihen dem Getränk eine besondere Note.

Tafelwasser: Teurer Trick

Was viele jedoch nicht wissen: Inzwischen finden sich in unseren Supermärkten immer mehr Varianten in Flaschen, die aus gar keiner besonderen Quelle stammen, sondern von einem x-beliebigen Wasserwerk. Dieses Wasser wird zwar besonders behandelt, darf aber nur als Tafelwasser bezeichnet werden. Damit es unabhängig vom Abfüllungsort immer gleich schmeckt, wird es meist zunächst komplett demineralisiert. Im zweiten Schritt werden bestimmte Mineralien und häufig Kohlensäure zugesetzt. Es handelt sich um nichts anderes als speziell aufbereitetes und besonders teuer verkauftes Leitungswasser.

Immer beliebter werden Filter aller Art zur Aufbereitung des Trinkwassers. Da die Qualität des Leitungswassers sehr hoch ist, ist ein möglicher gesundheitlicher Vorteil von gefiltertem Wasser jedoch eher fragwürdig. Allerdings machen diese Filter das Wasser zweifellos reiner – und zwar in dem Sinne, dass sie es von Kalk und anderen im Wasser gelösten Substanzen befreien. Das Wasser wird dadurch weicher – was sich in doppelter Hinsicht auswirkt: Wasserkocher und Kaffeemaschinen verkalken nicht mehr und sind dadurch praktisch wartungsfrei. Zudem ist der Geschmack häufig angenehmer – was nicht zuletzt bei der Zubereitung von Tees deutlich wird. Auch die sonst üblichen Teeränder, die sich in Kannen und Tassen absetzen, treten bei gefiltertem Wasser kaum noch auf.

Doch auch ohne Wasserfilter kann Leitungswasser optimiert werden: Viele Wasserwerke empfehlen, das so genannte Stagnationswasser aus der Leitung zu spülen. Denn während die Versorgungsleitungen unter den Straßen kontinuierlich durchspült werden, bleibt das Wasser im Haus unmittelbar vor dem Hahn häufig über einen längeren Zeitraum stehen. Dann kann es durch die Rohre geschmacklich verfälscht werden. Am Besten das Wasser so lange laufen lassen, bis es einheitlich kalt aus der Leitung strömt. Dann kommt es frisch vom Wasserwerk.

Ähnliche Artikel

Logo der hkk Krankenkasse

Im Newsletter: Aktuelle Gesundheitsinfos

Übrigens: Mehr zu den Themen Ernährung, Fitness, Arbeit, Leben und Familie - sowie spannende Neuigkeiten von der hkk erhalten Sie über den hkk Newsletter.

Themen im Magazin

Oma, Mutter und Tochter sitzen auf dem Boden und trommeln.

Familie

drum, baby, mother, grandmother, music, musical instrument, people, family, parents, grandparents, sitting, home, generations, window, toy, learning, smiling, playing, practicing, relaxed, Joy, cheerful, enjoyment, happiness, content, leisure, together, Harmony, Noise, Fun, bonding, wooden floor, living room, sunshine, sunbeam, indoor, portrait, day, casual clothing, Care, Enjoyment, drumstick, relaxation, domestic life, carefree, togetherness, one parent, sitting on ground, Lens Flare, baby girls, mid adult woman, senior women, three people, 12-17 months, 35-39 years, 60-64 years, caucasian appearance, daughter, family with one child, granddaughter, Germany, Indulgence, floor, room, light beam, Backlit, Adults, woman, group of people, Small Group of People, mid adult, 30-40 years, senior adults, 60-70 years, child, grandchild, Photography, Color Image, drum, baby, mother, grandmother, music, musical instrument, people, family, parents, grandparents, sitting, home, generations, window, toy, learning, smiling, playing, practicing, relaxed, Joy, cheerful, enjoyment, happiness, content, leisure, together, Harmony, Noise, Fun, bonding, wooden floor, living room, sunshine, sunbeam, indoor, portrait, day, casual clothing, Care, Enjoyment, drumstick, relaxation, domestic life, carefree, togetherness, one parent, sitting on ground, Lens Flare, baby girls, mid adult woman, senior women, three people, 12-17 months, 35-39 years, 60-64 years, caucasian appearance, daughter, family with one child, granddaughter, Germany, Indulgence, floor, room, light beam, Backlit, Adults, woman, group of people, Small Group of People, mid adult, 30-40 years, senior adults, 60-70 years, child, grandchild, Photography, Color Image

Mehr dazu Öffnet hkk.de