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Behütet auf dem Rad

Ein Fahrradhelm ist kein Fashion-Statement, sondern ein Lebensretter. Jedes Jahr sterben in Deutschland noch mehrere hundert Fahrradfahrende im Straßenverkehr, viele Tausende werden verletzt. Die Schwere dieser Verletzungen ist maßgeblich davon abhängig, ob ein Helm getragen wurde. Und der muss richtig sitzen und einige Anforderungen erfüllen.

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Die Studienlage lässt keinen Zweifel und bescheinigt Fahrradhelmen einen deutlich positiven Sicherheitseffekt. Das Tragen vermindert das Verletzungsrisiko an Kopf und Gehirn um 50 % bis 70 %. Besonders bei schweren Verletzungen macht sich die Schutzwirkung von Helmen bemerkbar.

Eine Wahl für mehr Sicherheit

Ein Fahrradhelm muss perfekt sitzen. Dazu ist es nötig, unterschiedliche Modelle auszuprobieren, denn jede Kopfform ist verschieden. Gehen Sie in ein Fachgeschäft mit größerer Auswahl und lassen Sie sich vom Personal bei der Wahl beraten. Ein Fahrradhelm ist daher kein gutes Geburtstaggeschenk für Kinder – auch sie sollten vor Ort bei der Anprobe dabei sein.

Beim Kauf gilt: Nie einen Helm ohne Prüfsiegel kaufen. Das CE-Prüfsiegel muss immer vorhanden sein. Es bescheinigt dem Helm die Einhaltung aktueller EU-Sicherheitsnormen. Das GS-Siegel des TÜV ist ein weiterer wichtigerer Indikator für ein qualitativ hochwertiges Produkt.

Fahrradhelme sind ein Einmalprodukt

Fahrradhelme sind so konzipiert bei einem einzigen Unfall die Aufprallenergie abzuleiten und damit den Schaden am Kopf zu mindern. Auch wenn außen am Helm keine Schäden zu sehen sind, können sich nach einem Zusammenstoß unter der Schale Risse oder Druckstellen bilden. Nach einem Sturz muss der Helm also unbedingt ausgetauscht werden.

Zudem empfehlen Hersteller, den Helm alle zwei bis spätestens fünf Jahre zu erneuern, da das Schutzmaterial durch Witterungseinflüsse und Abnutzung verschleißt. Helme sollten darüber hinaus nie im direkten Sonnlicht gelagert werden.

Kinder zum Helmtragen animieren

Fahrradfahren ist für Kinder essentiell, um erste Selbständigkeit zu erlagen. Eltern sollten ihre Kinder deshalb früh an das Helmtragen gewöhnen und schon auf Rollern oder Dreirädern damit anfangen. In frühen Jahren kann mit Belohnungen und Lob ein positives Verhältnis zum Helm aufgebaut werden. Seien Sie zudem ein Vorbild und tragen selbst einen Helm. Kleinkinder lernen durchs Zuschauen und Nachahmen. Nur rund 18 Prozent aller Fahrradfahrenden trägt einen Helm. Bei der Gruppe der sechs bis zehn Jährigen sind es immerhin 82 Prozent.

Portraits Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club

So sitzt der Fahrradhelm perfekt

„Ein Fahrradhelm muss richtig sitzen, damit er schützen kann. Das gilt bei Kindern genauso wie bei Erwachsenen. Zwischen Helmunterkante und Augenbrauen sollte etwa ein bis zwei Finger breit Platz sein. Das Einstellsystem muss so fest eingestellt werden, dass der Helm nicht verrutscht, wenn man stark mit dem Kopf wackelt. Viele Radfahrende haben den Helm zu weit in den Nacken geschoben, oder tragen bei kalten Temperaturen dicke Mützen unter dem Helm. Bei einem Sturz kann der Helm dann verrutschen.“

ADFC Technikexperte René Filippek