Was gegen die Angst vor Spritzen helfen kann
Menschen, die unter einer schweren Blut-, Verletzungs- und Spritzenphobie leiden, kann nach Ansicht von Fachleuten am besten mit einer Verhaltenstherapie geholfen werden. Unbehandelt kann die Spritzenangst Betroffene ein Leben lang beeinträchtigen. Die Angstambulanz des Max-Planck-Instituts in München bietet seit 2021 ein Programm an, das Menschen mit Trypanophobie das Leben erleichtern soll. „Wir klären die Betroffenen in Einzelsitzungen über die Krankheit und ihre Symptome auf, lassen sie zum Beispiel Fotos und Videos von Spritzen anschauen, echte Spritzen in die Hand nehmen und machen auch kleine Stechübungen mit ihnen“, erklärt Erhardt die Inhalte der Therapie. „Am Ende nehmen wir den Betroffenen tatsächlich Blut ab.“
Mit dieser Verhaltenstherapie, die eine direkte Konfrontation mit der Angst beinhaltet, haben die Medizinerin und ihr Team in den vergangenen Jahren große Erfolge erzielt, insbesondere bei der Einführung der Corona-Impfung. „Bei zwei Dritteln unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer geht die Angst deutlich zurück.“
Neben der klassischen Verhaltenstherapie setzen insbesondere Zahnärztinnen und Zahnärzte auf Hypnose, wenn sie Menschen mit Spritzenangst behandeln. Manchen Betroffenen hilft es auch, eine Vertrauensperson mit zum Arzt zu nehmen und bereits bei der Terminvereinbarung die Angst anzusprechen. So kann das gesamte Praxisteam auf die besondere Situation eingehen.
Natürlich ist es am besten, wenn die Spritzenangst überwunden werden kann. Gelingt dies nicht, können Benzodiazepine nach Rücksprache mit dem Arzt als letztes Mittel helfen, die Angst zu lindern.