In der Pubertät verändert sich der Körper. Jungen schießen eher in die Höhe, viele von ihnen sind zunächst schlaksig. Bei Mädchen bilden sich dagegen Brüste aus, der Körper lagert an neuen Stellen Fettpolster an. Diese Veränderung geht mit einer ganz neuen Körperwahrnehmung einher, mit der die Jugendlichen erst einmal umgehen lernen müssen, beschreibt Liane Hammer. „Das muss ich ein Stück weit aushalten lernen und das eigene Äußere anders betrachten: Dass der Körper nicht nur entweder gut oder schlecht aussieht, sondern eben auch eine Funktion hat, die für mich wichtig ist.“
Allerdings ist das schwierig, wenn von allen Seiten vermeintliche Schönheitsideale auf junge Menschen einprasseln. Diese sorgen bei Jugendlichen mitunter dafür, dass sie sich als zu dick empfinden. Denn auf Plakaten, in der Werbung, im Fernsehen oder auf Social Media bedeutet schön vor allem dünn. Welchen Einfluss Fernsehsendungen wie zum Beispiel „Germany’s Next Topmodel“ auf die Eigenwahrnehmung von Kindern und Jugendlichen haben, hat eine Studie des Internationales Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen untersucht, das dem Bayerischen Rundfunk untersteht. Dabei kam heraus, dass der Gedanke, zu dick zu sein, unter den Mädchen, die Germany’s Next Topmodel sehen, signifikant häufiger war.
Ähnliche Auswirkungen besitzen Soziale Medien, auf denen Themen wie Fitness, Schönheit und Körpergewicht ständig präsent sind. Junge Menschen, die Influencerinnen und Influencern folgen, sehen diese oft als Vorbild an. Der Wunsch, ebenfalls einen perfekten Körper zu besitzen, führt zwar nicht direkt zu einer Essstörung, aber kann sich auf Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl gefährdend auswirken. Und auch der Freundeskreis oder die Clique besitzen einen wichtigen Einfluss. Denn die eigene Peer Group bietet einen Orientierungsrahmen. In diesem vergleichen sich Jugendliche und sind zum Teil mit negativen Kommentaren zu ihrer Figur oder mit Mobbing konfrontiert.