Egal ob beim Sport oder im Alltag – missglückte Bewegungen, Zusammenstöße oder Unfälle können schnell zu Gelenkverletzungen führen. Entscheidend ist jetzt zu wissen, wie Erste Hilfe bei Gelenkverletzungen geht, auch um die Heilung zu beschleunigen und schwerwiegendere Folgen zu vermeiden.
Qualitätssicherung:Philipp Grätzel von Grätz, Arzt und Medizinjournalist
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Das wichtigste in kürze
Arten von Gelenkverletzungen: Die häufigsten Gelenkverletzungen sind Verstauchungen (Distorsion), Prellungen (Kontusion) und Verrenkungen (Luxation). Sie entstehen oft durch Stürze oder ruckartige Bewegungen.
Verstauchung: Symptome sind Schwellung, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Erste Hilfe umfasst Kühlen, Kompression, Hochlagern und Ruhigstellung.
Prellung: Typische Anzeichen sind Blutergüsse, Schmerzen und Verhärtungen. Behandlung: Kühlen, Ruhigstellen, Hochlagern. Wenn Schmerzen nicht nachlassen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Verrenkung: Gelenk wird aus der natürlichen Position verschoben, oft begleitet von starken Schmerzen und Schwellung. Selbstständiges Zurückschieben vermeiden! Ruhigstellen, kühlen und sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
PECH-Regel als Erste-Hilfe-Methode: Pause, Eis, Compression (außer bei Verrenkungen), Hochlagern – diese Maßnahmen helfen, Schmerzen und Schwellungen effektiv zu reduzieren. Bei anhaltenden Beschwerden sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen.
Was ist eine Gelenkverletzung?
Eine Gelenkverletzung betrifft die bewegliche Verbindung zwischen zwei oder mehreren Knochen. Verschiedene Elemente des Gelenks können davon betroffen sein, etwa Knorpel, Bänder oder Gelenkkapseln. Eine akute Verletzung entsteht oft durch Stürze, Schläge, ruckartige Bewegungen oder Überlastung.
Welche Arten von Gelenkverletzungen gibt es?
Gelenkverletzungen lassen sich in verschiedene Arten unterteilen. Sie haben unterschiedliche Ursachen und Symptome. Die häufigsten Verletzungen sind:
Verstauchung (Distorsion)
Prellung (Kontusion)
Verrenkung (Luxationen)
Woran erkenne ich eine Verstauchung?
Eine Verstauchung entsteht, wenn die Bänder eines Gelenks überdehnt werden oder die Gelenkkapsel überdehnt wird. Sie tritt häufig auf, wenn das betroffene Körperteil durch unnatürliche Bewegungen belastet wird, wie zum Beispiel beim Umknicken oder Verdrehen. Anzeichen einer Verstauchung sind:
Schmerzen im betroffenen Gelenk, die insbesondere bei Bewegung auftreten
Schwellunge
Blutergüsse
Bewegungseinschränkungen
Woran erkenne ich eine Prellung?
Zu einer Prellung kommt es meist durch einen stumpfen Aufprall auf das Gelenk, bei dem das Gewebe gequetscht wird. Die Haut und Knochen bleiben dabei intakt. Prellungen treten allerdings seltener an Gelenken auf – häufiger sind Muskeln und Knochen betroffen. Anzeichen einer Prellung sind:
Schmerzen
Blutergüsse oder Verfärbungen auf der Haut
Schwellung und Verhärtung im Bereich der Verletzung
Bewegungseinschränkungen
Woran erkenne ich eine Verrenkung?
Eine Verrenkung, auch Luxation genannt, tritt auf, wenn ein Gelenk aus seiner normalen Position geschoben wird. Das passiert häufig bei einem Unfall oder einer extremen Bewegung des betroffenen Körperteils. In über 50 Prozent der Fälle ist die Schulter betroffen. Die Symptome einer Verrenkung sind:
Starke, sofort auftretende Schmerzen
Das Gelenk sieht möglicherweise schief, verschoben oder ausgerenkt aus
Merkhilfe bei Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Gelenkverletzungen: die PECH-Formel.
Merkhilfe bei Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Gelenkverletzungen: die PECH-Formel. PECH gilt für alle geschlossenen, nicht sofort schwerwiegenden Verletzungen, egal ob Prellungen, Gelenk- oder Muskelverletzungen.
Pause: Bewegungen einstellen, Gelenk nicht belasten
Eis: dauerhafte Kühlung mit Kompressen oder Eisbeuteln