Zur Person
Dr. Marc Geimer ist Notfallmediziner und Oberarzt an der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern.
Ein Unfall ist passiert. Die erste Maßnahme: Absichern des Unfallortes und den Notruf wählen. Das Unfallopfer ist bewusstlos – und schwanger. Doch wie ging die stabile Seitenlage bei Schwangeren? Hier erfahren Sie, worauf zu achten ist.
Ein Auffahrunfall auf der Autobahn, ein schwerer Sturz mit dem Fahrrad, ein Stolpern auf der Treppe. Bei einer ausgeprägten Verletzung oder bei starken Gehirnerschütterungen kann es schnell gehen, dass eine Beteiligte oder ein Beteiligter kaum ansprechbar ist oder gar das Bewusstsein verliert. Dann kann jede Person Erste Hilfe leisten, die in der Nähe ist. Wie alle anderen sollten auch Schwangere in die Seitenlage gebracht werden – doch es gibt wichtige Regeln bei der stabilen Seitenlage einer schwangeren Frau zu beachten.
Wichtig ist, dass Sie Ruhe bewahren, der Betroffenen erst helfen und dann den Notruf absetzen. Die einzelnen Schritte erklären wir hier nochmals im Detail.
Ebenso wie für alle anderen Unfallopfer kann es auch für schwangere Frauen lebensrettend sein, wenn sie zügig in die stabile Seitenlage gebracht werden. „Ob schwanger oder nicht, die stabile Seitenlage ist nach einem Unfall eine wichtige Erstversorgungsmaßnahme. Man sollte als Außenstehender beim Anblick einer Schwangeren nicht zurückschrecken“, sagt Notfallmediziner Dr. Marc Geimer, Oberarzt an der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern.
„Denn im Zweifel ist es oft gefährlicher, nichts zu tun als die stabile Seitenlage nicht perfekt durchzuführen“, so Geimer. Grundsätzlich sei die stabile Seitenlage bei Schwangeren ebenso durchzuführen wie bei allen anderen – es gebe nur eine Sache, die man beachten sollte.
„Während es bei Nicht-Schwangeren im Grunde egal ist, ob die Person nun nach links oder nach rechts gedreht wird, sollte man bei Schwangeren darauf achten, sie auf die linke Körperseite zu drehen “, sagt Marc Geimer.
Der Hintergrund: Das Baby im Bauch kann in der Rückenlage und in der Rechts-Seitenlage Druck auf die Hohlvene ausüben. Das kann dazu führen, dass der Rückfluss des Blutes zum Herzen beeinträchtigt wird. Medizinerinnen und Mediziner sprechen dann vom Vena-cava-Kompressionssyndrom, was für den Kreislauf des Unfallopfers weiteren Stress bedeutet. Um das Hohlvenensyndrom zu vermeiden, sollten Schwangere außerdem im letzten Drittel ihrer Schwangerschaft nicht oder kaum auf dem Rücken liegen.
Um sich im Falle des Falles an die richtige Seite zu erinnern, empfiehlt sich eine Eselsbrücke, zum Beispiel diese: „Schwangere liegen mir besonders am Herzen.“ Dieser Satz ist folgendermaßen zu interpretieren: Das Herz ist auf der linken Seite, also sollten Schwangere auf die linke Seite gedreht werden.
Dr. Marc Geimer ist Notfallmediziner und Oberarzt an der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern.
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