Erste Hilfe bei Vergiftungen - was tun?
Bei Anzeichen von Vergiftungen ist es wichtig, die Umgebung auf Hinweise von Medikamenten, Behältnissen oder Giftresten abzusuchen. Auch Augenzeugenberichte können wichtig sein. Wie Sie in solchen Fällen richtig Erste Hilfe leisten, erklärt die hkk Krankenkasse.
Erkennen: Das sind mögliche Anzeichen einer Vergiftung
- Situationsbedingte Merkmale beachten
- Übelkeit, Erbrechen
- Durchfall
- Schweißausbrüche
- Krämpfe
- Eventuell Bewusstlosigkeit oder Herz-Kreislauf-Stillstand
- Schwindel
- Bewusstseinstrübung
Symptome einer Vergiftung durch Pflanzen
Die Schwere einer Vergiftung durch giftige Pflanzen ist von verschiedenen Faktoren wie Gesundheitszustand der betroffenen Person, der Pflanze/Substanz selbst, Jahreszeit, Art der Aufnahme usw. abhängig. Dementsprechend gibt es auch vielfältige Symptome. Dazu gehören:
- Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall
- Schwindel, Benommenheit, Unruhe, Schläfrigkeit, Bewusstlosigkeit, Taubheitsgefühle, Krämpfe, Verwirrtheit, Halluzinationen und Sehen von Farben sowie Atemlähmung
- Mund, Schleimhäute und Lippen können schmerzen, anschwellen oder trocken sein
- Verstärkter Speichelfluss
- Gereizte/gerötete Augen oder verstärkter Tränenfluss
- Angeschwollene Augenlider, erweiterte Pupillen
- Gerötete Haut oder Juckreiz
- Schweißausbrüche
Maßnahmen: So leisten Sie bei einer Vergiftung Erste Hilfe
Alle vom Ersthelfer durchführbaren Maßnahmen entsprechen den grundsätzlichen Maßnahmen, wie sie in den anderen Verletzungs- und Erkrankungszuständen schon beschrieben worden sind. Zusätzlich ist der Eigenschutz zu beachten (Gase, Kontaktgifte u. ä.)
- Ruhe bewahren.
- Fragen Sie nach, was geschehen ist.
- Bei lebensbedrohlichen Symptomen wie Bewusstlosigkeit Notruf wählen, ansonsten Giftnotrufzentrale kontaktieren.
Folgende Angaben sind beim Giftnotruf hilfreich:
- Name und Alter der betroffenen Person, bei Kindern zusätzlich Größe und Gewicht
- Zeitpunkt und Menge der Einnahme
- Mögliche Grund- oder Vorerkrankungen
- Beschreibung der Pflanze bzw. vorhandene Reste
- Giftreste, Pflanzenteile (Blätter etc.) und/oder Erbrochenes sicherstellen (Selbstschutz beachten) und dem Rettungsdienst mitgeben.
- Betroffenen zudecken.
Unter keinen Umständen darf der betroffenen Person Milch oder Salzwasser angeboten werden. Der Grund hierfür ist, dass Milch die Aufnahme des Giftes beschleunigen kann, während Salzwasser potenziell Erbrechen auslöst.
Hinweise zur Vorbeugung von Vergiftungen
Giftstoffe, Chemikalien, Medikamente und Pflanzenschutzmittel sollten Sie nie in Getränkeflaschen umfüllen, damit Verwechslungen gar nicht erst passieren können.
Achten Sie außerdem bei Kindern darauf, diese von Giftpflanzen fernhalten. Prüfen Sie, ob es solche in der Wohnung, im Garten, auf dem Schulweg o.ä. gibt. Denken Sie in diesem Zug auch an mögliche Gefahren für Ihre Haustiere.
Telefonnummern der Giftnotrufzentralen in Deutschland
Zentrale Beratungsstelle Berlin
Telefon: 030-19240 (insbesondere für Kindernotfälle)
Bei akuten Notfällen immer zuerst den örtlichen Rettungsdienst verständigen – Notruf 112!
Giftnotrufzentrale Nord
Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein
Telefon: 0551-19240
Giftige Pflanzen
Informationszentrale für Vergiftungen der Universität Bonn
Telefon: 0228-19240
- Baden-Württemberg: 0761-19240
- Bayern: 089-19240
- Berlin: 030-19240
- Brandenburg: 030-19240
- Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen: 0551-19240
- Hessen: 06131-19240
- Nordrhein-Westfalen: 0228-19240
- Rheinland-Pfalz: 06131-19240
- Saarland: 06841-19240
- Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern: 0361-730730
- Thüringen: 0361-730730