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Glück

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Wie findet und behält man sein Glück? Es gilt als die Erfüllung des menschlichen Wünschens und Strebens: Glück. Ein innerlich empfundener Zustand, der uns mit Zufriedenheit und Ausgeglichenheit erfüllt. Aber wie findet man sein Glück? Wir beleuchten den Begriff „Glück“ und wie man das Glücksgefühl auch in schwierigen Zeiten erreichen kann. Autor: hkk Redaktionsteam Lesezeit: / veröffentlicht: 12. November 2024 Was ist Glück? Aus rein neurobiologischer Sicht kann man Glücksgefühle recht schnell erklären: Wir fühlen uns glücklich, wenn körpereigene Stoffe wie Serotonin, Dopamin oder Oxytocin ausgeschüttet werden. Ihre Wirkung beeinflusst unser psychisches und physisches Wohlbefinden, deswegen werden sie auch als körpereigene „Drogen“ bezeichnet. Aber wie kann man dazu beitragen, dass diese Glückshormone ausgeschüttet werden? Und wie kann man in einem Alltag, wie er heute in einer Pandemie vorherrscht, glücklich sein? In einem Alltag, der sich scheinbar immer wiederholt, der Unsicherheit, die eine Krise mit sich bringt und unter dem Druck, alles richtig machen zu müssen, findet sich nicht so leicht eine Basis für ein glückliches, zufriedenes Leben voller Leichtigkeit. Gerade deswegen wünschen wir uns, die Herausforderungen des Lebens besser meistern zu können und damit Glücksgefühle auszulösen. Wie kann man es schaffen, innere Ruhe zu erreichen und glücklich zu sein? Mit Gelassenheit zum Glück Eine Möglichkeit besteht darin, Dinge gelassener zu nehmen. Wer gelassen durchs Leben geht, ist unabhängiger von äußeren Faktoren und kann Dinge auf sich zukommen lassen. Das nimmt auch den Druck, immer alles perfekt machen zu müssen. Auch wer ständig grübelt und sich Sorgen macht, findet sich schnell in negativen Gedankenspiralen wieder, die einen so schnell nicht mehr loslassen. Gelassenheit kann helfen, dem zu entkommen und ist ein Schlüssel zum Glück, aber nicht der Einzige. Auch schon Kleinigkeiten können unser Glücksempfinden beeinflussen. Mit diesen Tipps können Sie Ihre Stimmung und die Ihrer Mitmenschen aufhellen– auch in Corona-Zeiten. Sonne tanken Serotonin nimmt an Prozessen im zentralen Nervensystem teil und wirkt sich unter anderem auf unseren emotionalen Zustand aus. Jetzt, wo die Tage wieder länger und heller werden, können Sie Serotonin „tanken“, indem sie die sonnigen Stunden für einen langen Spaziergang oder die Arbeit im Garten nutzen. Serotonin sorgt für mehr Motivation und wirkt sich positiv auf unsere Gemütslage aus. Lächeln Sie Ein Lächeln baut Stress ab und setzt Glückshormone frei. Auch wenn Ihnen gar nicht danach ist, kann ein Lächeln das Gefühl von Anspannung nehmen und Wohlbefinden geben. Darüber hinaus ist es ansteckend – und so können Sie auch bei Ihrem Gegenüber für ein kleines Glücksgefühl sorgen. Versuchen Sie, positiv zu denken Positive Gedanken beeinflussen unser Glücksgefühl in hohem Maße. Versuchen Sie, negative Gedanken auszublenden, vor allem, wenn Sie die Situation nicht ändern können. Ärgern Sie sich nicht über schlechtes Wetter, sondern nutzen Sie es, um Ihren Kleiderschrank auszusortieren. Wandeln Sie schlechte Stimmung in Produktivität um und trainieren Sie sich selbst darin, sich nicht mehr über kleine Dinge aufzuregen oder sich aus der Ruhe bringen zu lassen. Gutes tun - für sich und andere Besonders in schwierigen Zeiten ist es wichtig, an andere zu denken. Wer anderen Gutes tut und zum Beispiel ein Ehrenamt übernimmt, zeigt Engagement und übt eine befriedigende Tätigkeit aus. Das wirkt sich auch auf das eigene Wohlbefinden aus, denn wer seine Zeit sinnvoll füllt und anderen am Ende des Tages ein Lächeln ins Gesicht zaubert, ist selbst auch glücklicher. Und wenn Ihnen der Sinn nach einer Auszeit steht, ein Schaumbad oder ein gemütlicher Abend bei leckerem Essen auf der Couch, dann gönnen Sie sich diese Auszeit und genießen Sie auch Ihre Zeit für sich. Dankbar sein Wir nehmen negative Gefühle oder Ereignisse oftmals viel stärker wahr als die Positiven. Um die positiven Gefühle zu stärken, kann es helfen, sie sich wirklich vor Augen zu führen. Schreiben Sie einmal pro Woche auf, welche schönen Erlebnisse Sie in den vergangenen Tagen hatten, für die Sie dankbar sind. Das können auch kleine Sachen sein, wie der erste richtige Frühlingstag. Diese Methode kann Ihre Sichtweise auf Ihr Leben beeinflussen und Ihr Glücklichsein verstärken. Vergleichen Sie sich nicht mit anderen Wir neigen dazu, uns mit anderen zu vergleichen. Einkommen, Jobtitel, Haus – Menschen sind schnell unzufrieden und unglücklich, wenn die Person, mit der sie sich vergleichen, mehr erreicht oder vorzuweisen hat. Das scheint sich vor allem um Geld und materielle Dinge zu drehen. Glücksforscher haben herausgefunden, dass ein gewisses Maß an Einkommen ist wichtig ist, um unsere Grundbedürfnisse abzudecken und Sicherheit zu haben. Darüber hinaus ist es aber keine Garantie für persönliches Glück. Ähnliche Artikel Seele und Psyche Trypanophobie: Das hilft gegen die Angst vor Spritzen und Nadeln Seele und Psyche Iatrophobie: Das hilft gegen die Angst vor Ärzten Seele und Psyche Immer mehr junge Männer sind unzufrieden mit ihrem Körper Seele und Psyche Düfte im Herbst Seele und Psyche Glücklicher gehen Seele und Psyche People Pleaser: Der Drang, immer Ja zu sagen Seele und Psyche Nahrung als Gegner – Leben mit einer Essstörung Seele und Psyche Overthinking – Wenn negative Gedanken die Kontrolle übernehmen Seele und Psyche Prämenstruelles Syndrom: Das allmonatliche Leiden Seele und Psyche Boreout: was ist dran? Seele und Psyche Entscheidungen treffen: Methoden und Tipps Seele und Psyche Das Impostor-Syndrom: Zweifel am eigenen Erfolg Seele und Psyche Online-Dating: Was macht das mit der Psyche? Seele und Psyche Psychische Gesundheit von Männern Seele und Psyche Post-Holiday-Syndrom Seele und Psyche Melancholie oder Sommerdepression? Seele und Psyche Schlechte Gewohnheiten loswerden? So geht’s! Seele und Psyche Wenn die Seele das Gleichgewicht verliert Seele und Psyche Mobbing: Schauen wir nicht weg Seele und Psyche Sport als Therapie bei Depressionen Seele und Psyche Depression: Die unterschätzte Krankheit Seele und Psyche Lautloser Hilferuf Seele und Psyche Symptome von Burnout erkennen Im Newsletter: Aktuelle Gesundheitsinfos Übrigens: Mehr zu den Themen Ernährung, Fitness, Arbeit, Leben und Familie - sowie spannende Neuigkeiten von der hkk erhalten Sie über den hkk Newsletter. Zur Newsletter-Anmeldung Öffnet hkk.de

Nahrung als Gegner – Leben mit einer Essstörung

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Nahrung als Gegner – Leben mit einer Essstörung Dieser unwiderstehliche Duft, der aus der Küche strömt, der Anblick liebevoll zubereiteter Leckereien: Essen ist ein Genuss für alle Sinne und eine schöne Art, mit Freunden und Familie zusammenzukommen. Autor: hkk Redaktionsteam Qualitätssicherung: Philipp Grätzel von Grätz, Arzt und Medizinjournalist Inhalt Was sind Essstörungen? Arten von Essstörungen Wer ist von Essstörungen betroffen? Ursachen: Wie entstehen Essstörungen? Faktoren, die Essstörungen begünstigen Biologische Faktoren Individuelle Risikofaktoren Traumata wie die Covid-Pandemie Soziokulturelle Faktoren Ab wann spricht man von einer Essstörung? Essstörungen früh erkennen Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat eine Essstörung? Wie sollten sich Angehörige von Menschen mit Essstörung verhalten? Behandlungsmöglichkeiten bei Essstörungen Essstörungen sind häufig identitätsstiftend Ähnliche Artikel Lesezeit: / veröffentlicht: 19. April 2024 Menschen, die unter einer Essstörung leiden, können solche Momente allerdings nicht genießen. Das Verlangen zu essen und der ständige Drang, diesen Impuls zu kontrollieren, bestimmen ihren Alltag. Darunter leidet nicht nur die Lebensqualität massiv. Essstörungen können auch die Gesundheit gefährden. Es gibt mehrere Formen. Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, die Gründe für die Erkrankung zu finden. Menschen, die unter einer Essstörung leiden, können solche Momente allerdings nicht genießen. Das Verlangen zu essen und der ständige Drang, diesen Impuls zu kontrollieren, bestimmen ihren Alltag. Darunter leidet nicht nur die Lebensqualität massiv. Essstörungen können auch die Gesundheit gefährden. Es gibt mehrere Formen. Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, die Gründe für die Erkrankung zu finden. Was sind Essstörungen? Die Essstörungen (ICD-10-GM F50.-) sind psychosomatische Erkrankungen, die das Essverhalten und die Wahrnehmung des eigenen Körpers beeinflussen. Sie gehören zu den häufigsten chronischen psychischen Störungen. Meist beginnen sie bereits im Jugendalter oder im jungen Erwachsenenalter. Mediziner unterscheiden drei Hauptformen, häufig treten aber auch Mischformen auf. Arten von Essstörungen: 1. Anorexie Die Anorexie wird auch Magersucht genannt (Anorexia nervosa, ICD-10: F50.0 und F50.1), besonders häufig kommt sie bei heranwachsenden Mädchen vor. Der Wunsch, Gewicht zu verlieren, trifft hierbei auf eine verzerrte Körperwahrnehmung. Selbst wenn sie bereits untergewichtig sind, empfinden sich Personen mit Anorexie als zu dick. Sie versuchen daher, möglichst wenig zu essen. Anorexie tritt besonders häufig in der Pubertät auf. 2. Bulimie Wer Bulimie hat (Bulimia nervosa, auch Ess-Brech-Sucht, ICD-10: F50.2 und F50.3), hält sich bei der Nahrungsaufnahme nicht immer zurück, typisch für die Erkrankung sind vielmehr Essattacken, bei denen die Betroffenen in kurzer Zeit sehr viel zu sich nehmen. Hierauf folgen in der Regel Schuldgefühle. Bulimiker versuchen dann meist, die hohe Kalorienzufuhr durch unterschiedliche Verhaltensweisen zu kompensieren. Um nicht zuzunehmen, führen sie bei sich selbst Erbrechen herbei, nutzen Abführmittel oder machen sehr viel Sport. Bulimie tritt meist im späteren Jugendalter oder im jungen Erwachsenenalter auf. 3. Binge-Eating-Störung Weniger bekannt ist die Binge-Eating-Störung (BED, ICD-10: F50.4 oder F50.9). Auch hier erleben Betroffene Essanfälle, allerdings folgt darauf kein kompensierendes Verhalten wie bei der Bulimie. Der Kontrollverlust der Essanfälle sorgt für ein tiefes Schamgefühl. Die Betroffenen nehmen immer weiter zu. Wer ist von Essstörungen betroffen? Essstörungen sind überwiegend weiblich: Von 1.000 Mädchen und Frauen erkranken nach Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Laufe des Lebens 28 an einer Binge-Eating-Störung, 19 an Bulimie und 14 an Magersucht. Bei Jungen und Männern sind es deutlich weniger. Je 1.000 männliche Personen entwickeln 10 eine Binge-Eating-Störung, 6 eine Bulimie und 2 eine Magersucht. Aber auch ältere Menschen können Essstörungen entwickeln. „Immer wenn wir in eine Überforderungssituation kommen, oder wenn sich der Körper verändert, zum Beispiel in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren, können sich psychische Erkrankungen entwickeln. Das gilt auch für Essstörungen. Die gibt es selbst im Altersheim“, sagt Liane Hammer, Diplom-Pädagogin und Kinder- und Jugendtherapeutin, die sich vor mehr als zehn Jahren auf das Thema spezialisiert hat. Im Wohngruppenprojekt ANAD in München und auch ambulant behandelt sie Kinder und Jugendliche mit Essstörungen. Ursachen: Wie entstehen Essstörungen? Für die jungen Patientinnen und Patienten von Liane Hammer ist das eigene Körpergewicht ein ständiger Gegner und Essen das alles bestimmende Thema. Aber wieso entwickelt sich bei manchen Menschen eine Essstörung, bei anderen nicht? „In den wenigsten Fällen rutscht jemand in eine Essstörung, bloß weil er dünn sein will,“ sagt Hammer. „Damit eine Essstörung auftritt, muss einiges zusammenkommen. Wenn ich nur das Gewicht behandle, dann werde ich den Patienten nicht gerecht, weil sie psychisch sehr leiden. Dann ist der Rückfall schon vorprogrammiert.“ Denn die Gründe, so berichtet die Therapeutin, reichen von individuellen über biologische bis hin zu soziokulturellen Faktoren. Faktoren, die Essstörungen begünstigen Biologische Risikofaktoren Sozio-kulturelle Risikofaktoren Individuelle Risikofaktoren Genetische Veranlagung Schönheitsideale Persönlichkeitsmerkmale, z.B. Selbstwert Hormone und Nervenbotenstoffe Soziale Medien Traumatische Erfahrungen Körperliche Faktoren, wie z.B. jüngeres Alter und weibliches Geschlecht Clique und Freundeskreis Biologische Faktoren Manche Menschen bekommen schlechte Laune, wenn sie nicht pünktlich etwas zu essen bekommen. Andere vergessen mal das Frühstück und vielleicht sogar noch das Mittagessen, weil sie einfach zu beschäftigt sind mit anderen Dingen. Die Wahrnehmung von Hunger ist also sehr unterschiedlich. Botenstoffe im Gehirn steuern unsere Innenwahrnehmung. Interozeption nennt sich dieser Prozess. Ein Gefühl von Hunger kommt normalerweise rechtzeitig auf, um uns mitzuteilen: Jetzt ist es Zeit für eine neue Portion Energie. Wenn die Interozeption gestört ist, begünstigt das Essstörungen. Veränderungen der Hormone Ghrelin, das Hunger signalisiert, und Leptin, das für ein Sättigungsgefühl sorgt, könnten dahinterstecken. Es gibt weitere Hormone, die möglicherweise bei Essstörungen eine Rolle spielen, das Glückshormon Serotonin zum Beispiel. Der Neurotransmitter ist an der Regulierung von Emotionen und Appetit beteiligt. Auch ein erhöhter Spiegel des Stresshormons Cortisol kann sich auf das Essverhalten auswirken, ebenso wie Schwankungen der Sexualhormone Östrogen und Testosteron. Individuelle Risikofaktoren Doch nur aufgrund hormoneller Faktoren entsteht eine Essstörung meist nicht. Weiteren wichtigen Einfluss haben individuelle psychosoziale Risikofaktoren, zu denen unter anderem Persönlichkeitsmerkmale gehören. Eine zentrale Rolle spielt das Selbstwertgefühl. Ist es nicht stabil, sind Personen besonders gefährdet. Perfektionismus und die Angst davor, Fehler zu machen, können ebenfalls negative Auswirkungen haben. Denn wer immer alles richtig machen will, steht permanent unter einem hohen Druck, der Überforderung und Selbstzweifel auslösen kann. Auch soziale Phobien oder eine Depression können Essstörungen begünstigen. Traumata wie die Covid-Pandemie Oftmals gibt es aber auch ein traumatisches Ereignis, an das sich Betroffene erinnern und mit dem die Essstörung beginnt, berichtet Liane Hammer. Das kann zum Beispiel ein Verlusterlebnis sein, wie die Trennung der Eltern, oder auch „nur“ der Tod des Hamsters. Die Covid-19-Pandemie war ein solches traumatisches Ereignis. Einer Studie zufolge stieg das Vorkommen von Essstörungen bei Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 15-20 Jahren stark an. Während 2020 laut Zahlen der hkk knapp drei Prozent betroffen waren, lag der Anteil 2022 bei 4,5 Prozent. Das ist ein Zuwachs um 50 Prozent. Während Social Distancing und Ausgangsbeschränkungen das Leben vieler Menschen auf den Kopf stellten, wirkte sich der Verlust sozialer Strukturen auf Kinder und Jugendliche, die mitten in der Entwicklung steckten, besonders belastend aus. Stabilität und Sicherheit sind dadurch zeitweise verloren gegangen, sagt Liane Hammer. Soziokulturelle Faktoren In der Pubertät verändert sich der Körper. Jungen schießen eher in die Höhe, viele von ihnen sind zunächst schlaksig. Bei Mädchen bilden sich dagegen Brüste aus, der Körper lagert an neuen Stellen Fettpolster an. Diese Veränderung geht mit einer ganz neuen Körperwahrnehmung einher, mit der die Jugendlichen erst einmal umgehen lernen müssen, beschreibt Liane Hammer. „Das muss ich ein Stück weit aushalten lernen und das eigene Äußere anders betrachten: Dass der Körper nicht nur entweder gut oder schlecht aussieht, sondern eben auch eine Funktion hat, die für mich wichtig ist.“ Allerdings ist das schwierig, wenn von allen Seiten vermeintliche Schönheitsideale auf junge Menschen einprasseln. Diese sorgen bei Jugendlichen mitunter dafür, dass sie sich als zu dick empfinden. Denn auf Plakaten, in der Werbung, im Fernsehen oder auf Social Media bedeutet schön vor allem dünn. Welchen Einfluss Fernsehsendungen wie zum Beispiel „Germany’s Next Topmodel“ auf die Eigenwahrnehmung von Kindern und Jugendlichen haben, hat eine Studie des Internationales Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen untersucht, das dem Bayerischen Rundfunk untersteht. Dabei kam heraus, dass der Gedanke, zu dick zu sein, unter den Mädchen, die Germany’s Next Topmodel sehen, signifikant häufiger war. Ähnliche Auswirkungen besitzen Soziale Medien, auf denen Themen wie Fitness, Schönheit und Körpergewicht ständig präsent sind. Junge Menschen, die Influencerinnen und Influencern folgen, sehen diese oft als Vorbild an. Der Wunsch, ebenfalls einen perfekten Körper zu besitzen, führt zwar nicht direkt zu einer Essstörung, aber kann sich auf Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl gefährdend auswirken. Und auch der Freundeskreis oder die Clique besitzen einen wichtigen Einfluss. Denn die eigene Peer Group bietet einen Orientierungsrahmen. In diesem vergleichen sich Jugendliche und sind zum Teil mit negativen Kommentaren zu ihrer Figur oder mit Mobbing konfrontiert. Ab wann spricht man von einer Essstörung? Wer unsicher ist, was das eigene Essverhalten angeht, kann sich daher folgende Fragen stellen: Wie intuitiv kann ich essen? Wie sehr reglementiere ich mich? Wie groß sind die Auswirkungen auf mein Leben? Ein wichtiges Kriterium von Essstörungen ist das ständige Nachdenken und Grübeln über die eigene Ernährung. Das Frühstück auslassen, abends nichts mehr essen, Intervallfasten – das machen viele, die auf ihre Figur achten. Doch ab wann wird aus bewusstem Essen ein gestörtes Essverhalten? Und wo beginnt die Essstörung? Eine Essstörung ist eine diagnostizierbare psychische Störung, die durch tiefgreifende Probleme im Zusammenhang mit dem Essverhalten und der Körperwahrnehmung gekennzeichnet ist. Von gestörtem Essverhalten spricht man dagegen, wenn Verhaltensweisen vorliegen, die von den typischen Essgewohnheiten abweichen. Dazu gehören beispielsweise Diäten mit stark eingeschränkter Kalorienzufuhr oder wiederholte Episoden von übermäßigem Essen ohne anschließende Kompensationsmaßnahmen, wie Erbrechen oder exzessives Training. Ein gestörtes Essverhalten muss nicht zwangsläufig zu einer diagnostizierbaren Essstörung führen. Essstörungen früh erkennen Eine Essstörung entsteht oft schleichend, ein erster Hinweis können Verbote sein. Betroffene möchten sich oftmals gesund ernähren, entwickeln dabei aber eine regelrechte Angst vor bestimmten Lebensmitteln und möchten diese unbedingt vermeiden. Liane Hammer nennt hierfür ein Beispiel. „Wenn ich keinen Zucker essen möchte und zu einem Geburtstag eingeladen bin, bei dem es Kuchen gibt – gehe ich dann trotzdem hin oder bleibe ich deswegen zuhause? Wenn Letzteres der Fall ist, ist das einschränkend und auch ein Schritt zum sozialen Rückzug.“ Und das kann ein Anzeichen für eine Essstörung sein. Manche wälzen Kochbücher oder sehen sich Kochsendungen an, um ihre ständigen Gedanken an Essen zu bedienen – ohne etwas essen zu müssen. Sie kochen auch gerne für Freunde, essen dann aber kaum etwas mit. Auch das kann ein erstes Anzeichen sein. Liane Hammer bittet ihre Patientinnen und Patienten im Rahmen der Therapie, sich ein Tortendiagramm vorzustellen und zu sagen, welcher Bereich in ihrem Leben wie viel Raum einnimmt. „Meistens sind drei Viertel dieses Raums Essen, Figur und Gewicht. Da bleibt nichts für Familie, für Freunde, für eine Partnerschaft, für Hobbys, für den Beruf.“ Wer unsicher ist, findet in Beratungsstellen einen guten Anlaufpunkt, um das eigene Essverhalten unter die Lupe zu nehmen – auch ohne, dass eine Erkrankung vorliegt. Gemeinsam mit einem Ernährungsberater kann man sich anschauen, was genau man wann zu sich nimmt und auswerten lassen, welche Makro- und Mikronährstoffe die Nahrung enthält. Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat eine Essstörung? Besonders bei Eltern sind die Sorgen groß, wenn sie eine Essstörung bei ihren Kindern bemerken. Denn Essstörungen können gefährlich werden. Vor allem dann, wenn der Body-Mass-Index (BMI) unter 15 rutscht. Dann muss die oder der Betroffene stationär behandelt werden. Wer mit einer Essstörung ins Krankenhaus kommt, liegt häufig unter der kritischen Gewichtsgrenze Ein BMI von 15 entspricht bei einer Körpergröße von 1,70 m etwa einem Gewicht von 43 Kilogramm. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind vielfältig. Untergewicht kann zu Unterernährung und einem Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen führen. Wenn Betroffene erbrechen oder Abführmittel nutzen, kommt es oft zu Dehydratation und einem Ungleichgewicht der Elektrolyte im Körper, was wiederum Herzrhythmusstörungen und Nierenprobleme zur Folge haben kann. Essstörungen belasten oft auch das Herz-Kreislauf-System stark. Herzrhythmusstörungen, niedriger Blutdruck oder ein unregelmäßiger Herzschlag sind mögliche Folgen. Magen-Darm-Probleme können auftreten, ebenso psychische Probleme wie Depressionen, Angstzustände, Zwangsstörungen und selbstverletzendes Verhalten. Essstörungen führen in vielen Fällen außerdem zu einem Ungleichgewicht der Hormone, was Menstruationsstörungen, Unfruchtbarkeit, sexuellen Dysfunktionen und anderen Probleme nach sich ziehen kann. Wie sollten sich Angehörige von Menschen mit Essstörung verhalten? Meist bemerkt das Umfeld eine Essstörung zunächst nicht. Besonders bei jungen Mädchen gilt es als normal, wenn sie auf ihre Figur achten oder Diäten ausprobieren. Wichtig ist, dass Eltern im Blick haben, dass das Gewichtsbewusstsein ihrer Kinder leicht außer Kontrolle geraten kann. Doch was ist zu tun, wenn Familie oder Freunde ein gestörtes Essverhalten bemerken und die Tochter oder beste Freundin immer dünner wird? Auch hier helfen Beratungsstellen . „Das Thema einfach unvermittelt anzusprechen ist schwierig, insbesondere, wenn keine Einsicht für ein Problem vorhanden ist”, sagt Liane Hammer, „denn das kann zu einer Abwehrhaltung führen.” Ein guter Weg ist es zunächst, den eigenen Eindruck zu schildern. „Man kann zum Beispiel sagen, dass man den Betreffenden als weniger fröhlich erlebt als sonst und sich fragt, ob alles in Ordnung ist. Man sollte außerdem das Angebot machen, für ein Gespräch zur Verfügung zu stehen.“ Von ihren Patientinnen und Patienten hört Liane Hammer immer wieder, dass sie zwar abwehrend reagieren, es aber wichtig finden, von jemandem gesehen zu werden. Behandlungsmöglichkeiten bei Essstörungen Die gute Nachricht: 50 Prozent der Essstörungen heilen vollständig aus. Bei anderen kommt es häufig zu Rückfällen, und ein Teil der Betroffenen kämpft dauerhaft mit seinem Essverhalten. Bei der Therapie gilt es, die körperliche Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Dies erfolgt über die kontinuierliche Betreuung durch einen Arzt. Eine Ernährungsberatung ist ebenso wichtig. Betroffene müssen lernen, gesunde Essgewohnheiten in ihren Alltag zu integrieren, eventuell bestehende Nahrungsmittelängste zu überwinden und dadurch ein angemessenes Körpergewicht zu erreichen. Psychotherapie - die geistigen Fähigkeiten zum Positiven verändern Sie möchten wissen, ob die hkk die Kosten für eine Psychotherapie übernimmt? Dann schauen Sie jetzt direkt unter hkk.de vorbei. Zur Psychotherapie auf hkk.de Öffnet hkk.de Wer aus einer Essstörung hinaus will, muss aber vor allem eins tun: Sich weniger mit Essen beschäftigen. Die Gedanken ans Essen und das eigene Körpergewicht müssen aus dem Kopf heraus – doch wie soll das gehen? Diese schwierige Aufgabe gelingt nur mit einer Psychotherapie. Ziel ist es, dass Betroffene wieder eine gesunde Beziehung zum Essen herstellen und ein besseres Körperbild erlangen. Zudem werden zugrunde liegende psychischen Probleme identifiziert, die zur Essstörung beitragen. Die Psychotherapie kann helfen, dysfunktionale Denkmuster zu identifizieren und zu verändern, Coping-Strategien zu entwickeln und den Umgang mit Emotionen zu verbessern. Wenn die Erkrankten erkennen, dass sie ein Problem haben und auch bereit sind, daran zu arbeiten, kann die Therapie ambulant stattfinden. In manchen Fällen ist es aber auch erforderlich, stationär zu behandeln. Eine weitere Option, durch die es möglich bleibt, im Alltag integriert zu sein, ist der Aufenthalt in einer Wohngruppe. Liane Hammer betreut Patientinnen oder Patienten in solchen Wohngruppen in München. Hier greifen eine intensive psychotherapeutische, ernährungstherapeutische und sozialpädagogische Betreuung ineinander. Der Vorteil dieser Behandlungsform: Die Gefahr eines Rückfalls nach der Therapie ist deutlich geringer, wenn Betroffene gelernt haben, im Alltag mit Ihren Problemen umzugehen. Essstörungen sind häufig identitätsstiftend Insbesondere, wenn Essstörungen im Teenageralter auftreten, können sie identitätsstiftend wirken. Denn in dieser Phase bilden jungen Menschen ihre Persönlichkeit gerade erst aus und entdecken, wer sie sind und sein wollen. Der eigene Körper und die Ernährung lassen sich verhältnismäßig leicht kontrollieren, während vieles andere in der Pubertät im Umbruch ist. Die Bewunderung anderer für das Aussehen sowie die Disziplin bei Diät und Sport steigern den Selbstwert. Die Kontrolle des eigenen Gewichts und das erfolgreiche Formen des Körpers sorgen damit für ein Gefühl von Autonomie und Selbstbehauptung. Um sich von der Essstörung zu lösen, ist es daher wichtig, es als Stärke zu sehen, die eigenen leiblichen Bedürfnisse zu erkennen und ihnen nachzugehen, sagen Psychologen. Wichtig ist auch, sich der Frage nach dem eigenen Selbst zu stellen. „Obwohl kaum ein Mensch mit 15 weiß, wer er ist, haben Jugendliche mit Essstörung häufig eine regelrechte Panik vor dieser Frage”, berichtet Liane Hammer. Einen Grund dafür sieht sie in der Dauerbelastung, unter anderem durch die Schule. Dadurch herrscht oft viel Druck. Es bleibt wenig Zeit, sich selbst zu entdecken. Für Liane Hammer ist Identitätsarbeit bei jungen Menschen mit Essstörung daher ein großer Teil der Therapie. Es geht darum, persönliche Ressourcen zu stärken und Interessen herauszuarbeiten. „Darin liegt die Chance, herauszufinden, wer ich bin, wer ich ohne die Essstörung sein kann oder will und was in mir steckt“. Und dadurch eine stabile Persönlichkeit ohne Essstörung auszubilden. Liane Hammer ist Diplom-Pädagogin sowie Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin. Sie ist Leitung bei TheraTeam, dem Kooperationspartner des ANAD Versorgungszentrums Essstörungen. Zudem ist sie als Dozentin an verschiedenen Ausbildungsinstituten tätig. Quellen Bundesgesundheitsministerium Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Spektrum.de - Signale aus dem Körperinneren Der Gedanke, »zu dick zu sein«, und Germany’s Next Topmodel aerzteblatt - Essstörungen nehmen zu Versorgungszentrum Essstörungen des AWO Bezirksverbands Oberbayern e.V. Leibniz Institute for Psychology (ZPID) Ähnliche Artikel Ernährung Ernährungswissen Gesund essen Diätfehler vermeiden Ernährung Gesund essen Ernährungswissen Warum Langzeitdiäten nicht das Gelbe vom Ei sind Seele und Psyche Trypanophobie: Das hilft gegen die Angst vor Spritzen und Nadeln Seele und Psyche Iatrophobie: Das hilft gegen die Angst vor Ärzten Seele und Psyche Immer mehr junge Männer sind unzufrieden mit ihrem Körper Seele und Psyche Düfte im Herbst Seele und Psyche Glücklicher gehen Seele und Psyche People Pleaser: Der Drang, immer Ja zu sagen Seele und Psyche Overthinking – Wenn negative Gedanken die Kontrolle übernehmen Seele und Psyche Prämenstruelles Syndrom: Das allmonatliche Leiden Seele und Psyche Boreout: was ist dran? Seele und Psyche Entscheidungen treffen: Methoden und Tipps Seele und Psyche Das Impostor-Syndrom: Zweifel am eigenen Erfolg Seele und Psyche Online-Dating: Was macht das mit der Psyche? 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Prämenstruelles Syndrom: Das allmonatliche Leiden

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Prämenstruelles Syndrom: Das allmonatliche Leiden Schon morgens ist die Stimmung getrübt, im Laufe des Tages stellen sich Kopf- und Rückenschmerzen ein. Was sonst mit Leichtigkeit geschafft wird, erscheint mühsam und anstrengend. Manche Frauen, die unter dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, fühlen Traurigkeit, andere sind gereizt und wütend. Bei wieder anderen kommt es zu Angstzuständen. Autor: hkk Redaktionsteam Qualitätssicherung: Philipp Grätzel von Grätz, Arzt und Medizinjournalist Inhalt Was ist PMS? Wie entsteht PMS? Warum haben manche Frauen PMS und andere nicht? Was bringen Hormontests? Wie wird PMS diagnostiziert? Was ist das Prämenstruelle Dysphorische Syndrom? Behandlung: Was kann man gegen PMS tun? Alternative Behandlungsmöglichkeiten für PMS So hilft das Zyklustagebuch bei PMS Welche weiteren Einflüsse begünstigen PMS und PMDS? Zur Person Ähnliche Artikel Lesezeit: / veröffentlicht: 12. März 2024 Was ist PMS? All das können typische Symptome von PMS sein – des Prämenstruellen Syndroms (ICD-Code N94.3). Der Begriff umfasst eine Reihe von körperlichen und psychischen Symptomen in der zweiten Zyklushälfte. PMS tritt meist ein paar Tage vor Beginn der Regelblutung auf und endet wenige Stunden nachdem die Periode eingesetzt hat. Manche Frauen haben allerdings über die gesamte zweite Zyklushälfte hinweg PMS-Beschwerden. Neben der Psyche wirkt sich PMS auch auf den Körper aus. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden, Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen – die Liste ist lang. Wie viele Frauen im gebärfähigen Alter von PMS betroffen sind, darüber gehen die Schätzungen auseinander. Es sollen zwischen 20 und 50 Prozent sein. Während manche Frauen nur leichte Beschwerden bemerken, sind andere von stärkeren Symptomen betroffen. Und drei bis acht Prozent der Frauen mit PMS leiden an einer besonders schweren Form des Prämenstruellen Syndroms – der sogenannten Prämenstruellen Dysphorischen Störung (PMDS). Körperliche Symptome Psychische Symptome Heißhunger Niedergeschlagenheit, Traurigkeit Gewichtszunahme Angstzustände Wassereinlagerungen Müdigkeit, Erschöpfung Schmerzende Brüste Sensibilität Hautunreinheiten Innere Anspannung, Unruhe Bauchschmerzen Reizbarkeit, Wut Verdauungsprobleme Konzentrationsschwierigkeiten Muskel- und Gelenkschmerzen Kopfschmerzen Rückenschmerzen Unterleibsschmerzen Schlafstörungen Wie entsteht PMS? Was genau während des Zyklus im Körper geschieht, und wie dadurch PMS entsteht, erklärt Professor Dr. med. Kai J. Bühling vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in seiner Hormonsprechstunde. Den Ablauf kennen viele noch aus dem Biologieunterricht: Zu Beginn des Zyklus wird ein Follikel – auch Eibläschen genannt – „rekrutiert“. Das etwa zwei Zentimeter große Bläschen kann man im Ultraschall gut erkennen, sagt Professor Bühling. Sein Inneres jedoch nicht. Das Bläschen enthält eine Eizelle. Und es bildet Hormone. In der ersten Zyklushälfte bildet es Estradiol, ein Östrogen. Im Laufe der Tage steigt der Spiegel dieses Hormons immer weiter an, bis es zum Eisprung kommt. Dann fällt der Spiegel des Östrogens kurzzeitig ab, auf etwa zwei Drittel seines normalen Werts. In diesem Moment bekommt das Östrogen Gesellschaft von einem neuen Hormon: Progesteron. Und mit diesem Hormon beginnen für Frauen, die unter PMS leiden, die unangenehmen Symptome. Progesteron wird vom Gelbkörper gebildet. So bezeichnet man den Überrest des Eibläschens, der tatsächlich gelb ist. Wenn es zum Eisprung kommt, platzt das Eibläschen und gibt das Ei frei. Während das Ei das Ende des Eileiters sucht, um hineinzuwandern, beginnt der Gelbkörper mit der Hormonproduktion. Etwa 14 Tage lang schüttet er kräftig Progesteron aus. Dann fällt er irgendwann in sich zusammen und das Progesteron sinkt ab, wodurch die Monatsblutung ausgelöst wird. Und schon beginnt der nächste Zyklus, das ganze Spiel geht von vorne los. Warum haben manche Frauen PMS und andere nicht? Doch wie kommt es, dass die einen Frauen mit dem Prämenstruellen Syndrom zu kämpfen haben, mitunter sogar heftig, die anderen aber nicht? Das weiß man nicht so genau, sagt Professor Bühling. Die in der Medizin gängige Erklärung: Manche Frauen scheinen einfach sensibler auf Progesteron zu reagieren als andere. Dabei hat die Reaktion des Körpers allerdings nichts mit der Menge an Progesteron, die im Blut ist, zu tun. Zwar wird der Progesteronspiegel im Blut oder auch im Speichel häufig gemessen, wenn ein Verdacht auf PMS besteht. Solche Tests bringen einen aber nicht wirklich weiter, sagt Professor Bühling. Denn es gibt keinen bestimmten Wert, ab dem ein Arzt sagen könnte: Diese Menge Progesteron ist zu viel oder zu wenig. Was bringen Hormontests? Dennoch werden im Internet sogenannte „Hormonspeicheltests“ als Test-Kit für zuhause angeboten. Mit ihnen können Frauen ganz einfach Progesteron und Östradiol im Speichel messen, um dadurch einen Progesteronmangel oder eine Östrogendominanz feststellen zu können – also ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt. Zielgruppe der Tests sind Frauen, die ihr PMS, ihre Zyklusbeschwerden oder die Periodenprobleme besser einordnen und natürlich auch gerne loswerden wollen. Die Tests sind teuer, bieten aber keinen medizinischen Effekt, sagt Professor Bühling. Das Geld könne man sich sparen. Besser ist eine Blutabnahme – auch wenn das für die Diagnose des PMS nicht erforderlich ist. „Ich untersuche Vitamin D, Vitamin B12 und die Schilddrüsenfunktion. Denn auch ein Vitamin-B-Mangel kann zu Depressionen oder Herzrhythmusstörungen führen.“ Wie wird PMS diagnostiziert? Die Diagnose Prämenstruelles Syndrom wird ausschließlich anhand der Anamnese gestellt, sagt auch Frauenärztin Dr. Carmen Caspari aus Kassel. Erlebt die Patientin in der zweiten Zyklushälfte die typischen Symptome? Dann ist die Lage oft klar. Die Betonung liegt hier allerdings auf „zweite Zyklushälfte“. Denn wenn die Beschwerden über den ganzen Monat hinweg andauern, kann auch etwas anderes dahinterstecken. Zum Beispiel eine Depression oder die Wechseljahre. Wenn klar ist, dass es sich um PMS handelt, ist die nächste wichtige Frage: Liegt überhaupt ein Leidensdruck vor? Davon hängt ab, ob das PMS behandlungsbedürftig ist. Dr. Caspari erlebt Patientinnen, die zwar deutliche Symptome verspüren, sich aber nicht sehr daran stören. „Es gibt Patientinnen sie sagen: Ich habe in der zweiten Zyklushälfte häufig einen wahnsinnigen Blähbauch, aber dann mache ich halt den oberen Knopf der Hose auf. Das ist kein Problem für mich.“ Für andere ist es das jedoch schon – der Leidensdruck ist oft subjektiv. Anders ist es, wenn die Symptome sehr stark sind. Was ist das Prämenstruelle Dysphorische Syndrom? Bei einigen Frauen sind die Beschwerden so schlimm, dass man von PMDS spricht: dem Prämenstruellen Dysphorischen Syndrom. Als Dysphorie wird eine Störung des emotionalen Erlebens bezeichnet, die sich durch eine ängstlich-bedrückte, traurig-gereizte Stimmung äußert. Während bei PMS auch Gereiztheit und Wut auftreten, ist die Stimmung bei PMDS vor allem gedrückt. Es kann sogar zu Depressionen in der zweiten Zyklusphase kommen. „Das sind schwere Symptome“ Prof. Dr. med. Kai J. Bühling, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe „Die Patientinnen können arbeitsunfähig sein, weil sie sich nicht konzentrieren können oder Depressionen haben. Manche haben wegen des PMDS auch Beziehungsprobleme.“ Die starken Stimmungsschwankungen erschweren oft das Miteinander in Partnerschaft und Familie. Viele Frauen sagen, sie würden sich selbst gar nicht wiedererkennen. In ihrer Not kommen sie zu Dr. Bühling in die Hormonsprechstunde. Auch in die Praxis von Dr. Caspari kommen Frauen, die unter PMDS leiden. Einige beklagen, ihr Verhalten in der zweiten Zyklushälfte nicht unter Kontrolle zu haben. Sie fühlen sich regelrecht fremdgesteuert. „Die Affektabilität, Wut und Reizbarkeit können so gravierend sind, dass bei diesen Frauen eine regelrechte Persönlichkeitsveränderung auftritt. Sie kommen dann zu mir und sagen: Mit dem Eisprung bin ich wie ausgewechselt, wir müssen etwas tun.“ Unter den extremen Stimmungsschwankungen leidet das gesamte Umfeld: Neben der Partnerschaft, den Kindern und den Freundschaften kann sich PMDS auch auf den Job auswirken. „Die Frauen können das nicht steuern und damit auch im Beruf etwas kaputt machen, weil sie zum Beispiel unkontrollierte Wutausbrüche haben,“ beschreibt Dr. Caspari die Erfahrungen ihrer Patientinnen. Wenn das der Fall ist, ist es höchste Zeit, etwas zu tun. Behandlung: Was kann man gegen PMS tun? Es gibt unterschiedliche Wege, PMS zu behandeln. Eine Möglichkeit ist die Behandlung mit hormonellen Verhütungsmitteln. Diese greifen in den Monatszyklus ein und wirken gegen Hormonschwankungen, indem sie den Eisprung unterdrücken. Prof. Bühling greift dabei auf die so genannte „Minipille“ zurück, die Gestagene enthält. Bei diesen Minipillen ist die Gefahr einer Thrombose oder eines Schlaganfalls sehr niedrig, auch noch geringer als bei den so genannten Kombi-Präparaten aus Östrogenen und Gestagenen. Das Risiko für Brustkrebs steigt allerdings ein wenig an – wenn auch nur sehr gering und auch nur, wenn das Gestagen länger als fünf Jahre angewendet wird, so Prof. Bühling. Deshalb ist eine weniger lange Einnahmedauer empfehlenswert. Die Anwendung der Pille bei PMS-Beschwerden ist ein sogenannter Off-Label-Use. Denn als Medikament zur Linderung des Prämenstruellen Syndroms ist sie nicht zugelassen. Darüber muss der Arzt aufklären. Von den gesetzlichen Krankenkassen kann sie daher nicht erstattet werden, Patientinnen müssen die Kosten selbst tragen. Manche Ärzte versuchen, PMS mit dem Unheilstifter selbst, dem Hormon Progesteron, zu bekämpfen. Die Annahme, die dahintersteckt: Im Körper sei zu wenig davon vorhanden. Diese Therapie funktioniere fast nie, sagt Professor Bühling. Manche Ärzte verschreiben Frauen mit PMS oder PMDS-Antidepressiva. Auch hiervon hält Professor Bühling wenig, weil dadurch nicht das Problem behandelt wird. Alternative Behandlungsmöglichkeiten für PMS Dr. Caspari greift auch auf naturheilkundliche Behandlungsmethoden zurück. Zum Beispiel auf Mönchspfeffer, der rezeptfrei erhältlich ist. Seine Wirkung ist wissenschaftlich zwar nicht nachgewiesen, doch viele Frauen haben damit Erfolg, berichtet Dr. Caspari. Eine weitere Empfehlung der Ärztin ist Sport. Der hilft immer, sagt Dr. Caspari, und auch eine gute Schlafhygiene kann förderlich sein, wenn Frauen unter PMS leiden. Zu letzterer gehören nicht nur ein dunkles, kühles Schlafzimmer, sondern auch die immer gleichen Prozeduren vor dem Schlafengehen und mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf. Somit gibt es gute Alternativen zu hormonellen Präparaten. Diese möchten viele Frauen, die zu Dr. Caspari kommen, nur ungern einnehmen. „Manche Frauen haben eine große Angst davor, dass wir die Pille aufschreiben. Sie wollen nicht auf die Pilleneinnahme reduziert werden und gehen daher häufig gar nicht erst zum Gynäkologen.“ Für viele Frauen führt daher der erste Weg oft nicht zum Gynäkologen, sondern ins Internet, berichtet Dr. Caspari. Häufig informieren Patientinnen sich bei Influencern auf Social Media. Doch wenn extreme Stimmungsschwankungen auftreten, ist eine professionelle Behandlung und die Beratung durch einen Gynäkologen sinnvoll. Ist der Leidensdruck hoch, rät Dr. Caspari den betroffenen Frauen immer, einen Arzt aufzusuchen. So hilft das Zyklustagebuch bei PMS Dr. Caspari führt mit ihren Patientinnen zunächst ein Gespräch, um die Therapie festzulegen. „Sprechen ist wichtig, damit die Patientin einordnen kann, was in ihrem Körper passiert. Und dann muss man fragen, welche Art von Behandlung sie will.“ Am Anfang jeder Behandlung steht das Zyklustagebuch, das mindestens zwei bis drei Monate geführt werden sollte. An sich eine einfache Aufgabe, die allerdings einen großen Effekt hat. Denn damit können Ärztin und Patientin genau sehen, ob die Beschwerden wirklich ausschließlich in der Lutealphase, also in der zweiten Zyklushälfte, auftreten, und welche Symptome damit verbunden sind. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Tabelle, in der jeder Kalendertag eine Spalte bekommt. Auf der linken Seite der Tabelle trägt man in die Zeilen untereinander Symptome ein, die man an sich bemerkt – zum Beispiel Kopfschmerzen, Traurigkeit, oder Rückenschmerzen. Diese Symptome ergänzt man den ganzen Monat über, wenn weitere hinzukommen. In der Spalte für den jeweiligen Kalendertag kann man dann mit einem kleinen Kreis vermerken, ob ein Symptom aufgetreten ist. Wenn das Symptom stärker war, macht man einen größeren Kreis. Die Tage der Regelblutung werden in einer Extra-Zeile mit einem Strich markiert, der vom ersten Tag der Blutung bis zum letzten Tag gezogen wird. Nach zwei oder drei Monaten können Patientin und Arzt so bereits einen guten Überblick erhalten, ob PMS vorliegt. Ein Zyklustagebuch können Frauen auch digital führen. Es gibt Apps fürs Smartphone, in denen allerlei Angaben zum körperlichen und seelischen Befinden ganz einfach angeklickt werden können. Von der Stimmung über das Energielevel, bis hin zu körperlichen Beschwerden: Durch die Apps entsteht ein guter Überblick, den man auf dem Handy immer dabeihat. Auch eine Warnfunktion ist möglich: Die App teilt dann mit, dass in wenigen Tagen PMS auftreten könnte. Schon allein dieser kleine Hinweis kann einen enormen Unterschied bringen. Denn er hilft, die eigene Gefühlslage einzuordnen. Reagiere ich gerade so emotional, weil ich PMS habe? Wenn auf Basis des Zyklustagebuchs klar wird, dass es sich um PMS handelt, kann die Behandlung besprochen werden. In einigen Fällen ist auch eine Verhaltenstherapie beim Psychotherapeuten sinnvoll. Welche weiteren Einflüsse begünstigen PMS und PMDS? Wissenschaftlern zufolge gibt es weitere Faktoren, die PMS oder PMDS begünstigen können. Das biopsychosoziale Entstehungsmodell der PMDS besagt, dass auch soziale, biologische und psychologische Voraussetzungen in ihrem Zusammenspiel das Prämenstruelle Syndrom begünstigen können. Auf der sozialen Ebene bedeutet dies: Die Lebensverhältnisse, wie zum Beispiel Familie, Wohnsituation und Beruf, haben einen Einfluss. Auf psychologischer Ebene spielt die Resilienz-Fähigkeit bei psychischen Belastungen eine Rolle. Es gibt aber auch biologische Voraussetzungen wie die Genetik: Frauen, die schon in ihrer Jugend unter depressiven Verstimmungen gelitten haben, sind eher von PMS betroffen als Frauen, bei denen dies nicht der Fall war. Bei Frauen mit Müttern, die Depressionen haben oder hatten, ist die Wahrscheinlichkeit für PMS ebenfalls erhöht. Ausgehend vom biopsychosoziale Entstehungsmodell lohnt es sich für Betroffene also, einen Blick darauf zu werfen, wie es um all diese Faktoren im eigenen Leben bestellt ist. Lassen sich Veränderungen herbeiführen, um das Wohlbefinden dauerhaft zu verbessen? Entscheidend ist: Frauen müssen die Symptome von PMS nicht einfach hinnehmen. Es gibt vielfältige Wege, um die Beschwerden zu lindern. Zur Person Dr. Carmen Caspari arbeitet als Frauenärztin in ihrer Praxis in Kassel. Sie legt großen Wert darauf ihre Patientinnen in jedem Alter fachkundlich und individuell zu betreuen. Prof. Dr. med. Kai J. Bühling ist Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Er betreibt seine eigene Praxis und leitet zudem die Hormonsprechstunde im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Quellen Behandlung von PMS-Beschwerden Der weibliche Zyklus: Ablauf, Hormone, Beschwerden Prämenstruelles Syndrom (PMS) & Prämenstruelle Fysphorische Störung (PMDS) Premenstrual symptoms across the lifespan in an international sample: data from a mobile application A potential relation between premenstrual symptoms and subjective perception of health and stress among college students: a cross-sectional study Ähnliche Artikel Körper & Organe Endometriose: Ursache unbekannt Körper und Organe Symptome und Beschwerden während der Wechseljahre Seele und Psyche Trypanophobie: Das hilft gegen die Angst vor Spritzen und Nadeln Seele und Psyche Iatrophobie: Das hilft gegen die Angst vor Ärzten Seele und Psyche Immer mehr junge Männer sind unzufrieden mit ihrem Körper Seele und Psyche Düfte im Herbst Seele und Psyche Glücklicher gehen Seele und Psyche People Pleaser: Der Drang, immer Ja zu sagen Seele und Psyche Nahrung als Gegner – Leben mit einer Essstörung Seele und Psyche Overthinking – Wenn negative Gedanken die Kontrolle übernehmen Seele und Psyche Boreout: was ist dran? Seele und Psyche Entscheidungen treffen: Methoden und Tipps Seele und Psyche Das Impostor-Syndrom: Zweifel am eigenen Erfolg Seele und Psyche Online-Dating: Was macht das mit der Psyche? Seele und Psyche Psychische Gesundheit von Männern Seele und Psyche Post-Holiday-Syndrom Seele und Psyche Melancholie oder Sommerdepression? Seele und Psyche Schlechte Gewohnheiten loswerden? So geht’s! Seele und Psyche Wenn die Seele das Gleichgewicht verliert Seele und Psyche Mobbing: Schauen wir nicht weg Seele und Psyche Sport als Therapie bei Depressionen Seele und Psyche Depression: Die unterschätzte Krankheit Seele und Psyche Lautloser Hilferuf Seele und Psyche Symptome von Burnout erkennen Im Newsletter: Aktuelle Gesundheitsinfos Übrigens: Mehr zu den Themen Ernährung, Fitness, Arbeit, Leben und Familie - sowie spannende Neuigkeiten von der hkk erhalten Sie über den hkk Newsletter. Zur Newsletter-Anmeldung Öffnet hkk.de Die hkk Service-App: Mach´s digital! 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People Pleaser: Der Drang, immer Ja zu sagen

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People Pleaser: Der Drang, immer Ja zu sagen Menschen, die ständig „Ja“ sagen, unter keinen Umständen negativ auffallen möchten und die Bedürfnisse anderer über die eigenen stellen, werden People Pleaser genannt. Wer verlernt hat, auf sich selbst zu hören, riskiert seine mentale Gesundheit. Doch „Nein-Sagen“ kann gelernt werden. Autor: hkk Gesundheitsredaktion Qualitätssicherung: Philipp Grätzel von Grätz, Arzt und Medizinjournalist Inhalt Was sind die Ursachen von People Pleasing? People Pleasing ist keine psychische Störung Welche Folgen kann People Pleasing im Alltag haben? So finde ich heraus, ob ich ein People Pleaser bin Warum People Pleasing nicht per se schlecht ist Tipps für People Pleaser Was hilft bei Schuldgefühlen? Wie können Kollegen und/ oder die Familie People Pleaser unterstützen? An diese Stellen können sich Betroffene wenden Zur Person Ähnliche Artikel Lesezeit: / veröffentlicht: 22. Mai 2024 „Der beste Weg, sich selbst eine Freude zu machen, ist zu versuchen, einem andren eine Freude zu bereiten.“ Diesem Zitat von Mark Twain stimmen wahrscheinlich die meisten Menschen erst einmal zu. Denn: Anderen eine Freude zu bereiten, fühlt sich gut an! Doch der Anspruch, es immer allen recht zu machen, kann schnell zum Kraftakt werden. Wenn aus dem Harmoniebedürfnis ein Zwang wird und Betroffene gegen ihren eigenen Willen handeln, nur um den Erwartungen und Wünschen der anderen zu entsprechen, spricht man vom People Pleasing. Der Begriff „People Pleasing“ stammt aus dem anglo-amerikanischen Raum und bedeutet „dem Menschen gefallen“. Ein People Pleaser ist also ein Mensch, der es anderen immer recht machen will, die eigenen Bedürfnisse hintenanstellt und Konflikte scheut. People Pleasing erstreckt sich auf fast alle Situationen im alltäglichen Leben. Selbst ein normaler Restaurantbesuch kann für Betroffene zur Herausforderung werden. Die Gruppe bestellt zum Aperitif einen Prosecco, der People Pleaser hätte aber gerne etwas ohne Alkohol gewählt. Doch dazu kommt es nicht. Nach dem gemeinsamen Essen ordern alle Tischnachbarn ein Dessert. Auch der People Pleaser wird einen Nachtisch bestellen – auch wenn er oder sie gar kein Verlangen danach hat. Es kommt zu einer Diskussion über Politik. Auch hier hält sich der People Pleaser mit der eigenen Meinung zurück und stimmt stattdessen den anderen zu. Nach dem Dinner zahlt der People Pleaser die Rechnung für alle. Einer aus der Gruppe wird vergessen, seinen Anteil zu überweisen. Doch der People Pleaser wird sich scheuen, seinen Freund daran zu erinnern. Was sind die Ursachen von People Pleasing? Oft liegen die Ursachen für People Pleasing in der Kindheit. „Wächst ein Kind beispielsweise mit einem cholerischen Elternteil auf, ist es sinnvoll – ja vielleicht sogar lebensnotwendig – bereits in jungen Jahren „sensible Fühler“ für sein Umfeld zu entwickeln und das Verhalten dementsprechend anzupassen“, erklärt Michael Wiens, M.Sc. Psychologe und Gründer von „Emotionswelten“. Aber auch Kinder, die bereits sehr früh Verantwortung für Geschwister übernehmen mussten, könnten dazu neigen, ihre eigenen Bedürfnisse zu zurückzustellen. Jene „alten Strategien“, die sich im Kindesalter bewährt haben, sind auch Jahre später noch fest im Gedächtnis verankert. Das spiegelt sich im Verhalten wider: „Oftmals verwechselt die Seele auch noch als erwachsene Person die heutigen Situationen mit früheren Erfahrungen – obwohl das alte, früher sinnvolle Verhalten heute gar nicht mehr notwendig ist“, erklärt Wiens. People Pleasing ist keine psychische Störung Oft leiden Betroffene unter ihrer Harmoniesucht. Der Anspruch, allen gerecht zu werden, ist kaum zu bewältigen und zehrt an den Kräften. „Der zentrale Aspekt ist der Leidensdruck, der aus dem eigenen Verhalten resultiert,“ weiß der Experte. Doch daran lässt sich arbeiten: People Pleasing ist für sich genommen keine psychische Störung, sondern es handelt sich um ein antrainiertes Verhaltensmuster, das Betroffene mit Geduld ablegen können. Allerdings kann das Phänomen manchmal im Rahmen bestimmter psychischer Störungen auftreten, zum Beispiel bei einer abhängigen Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.7). „Wenn es Betroffenen damit gut geht, sehe ich wenig Grund, therapeutisch Hilfe zu suchen“, sagt der Psychologe. Gleichzeitig gebe es aber auch Betroffene, die Angststörungen und Depressionen entwickeln, wenn sie ihre eigenen Grenzen immer wieder überschreiten. In diesem Fall kann es notwendig sein, sich externe Unterstützung zu holen. Welche Folgen kann People Pleasing im Alltag haben? Wer nie negativ aneckt und jede Aufgabe ohne zu klagen übernimmt, gibt vieles auf. Nicht selten stoßen Betroffene an ihre Belastungsgrenze: „Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass man sich die nicht stattgefundene Abgrenzung auch Einiges kosten lässt. Wenn ich meine eigenen Grenzen immer wieder überschreite, schütze ich mich und das, was ich für ein gutes Leben brauche, möglicherweise nicht im für mich nötigen Ausmaß“, erklärt Michael Wiens. So finde ich heraus, ob ich ein People Pleaser bin Wer herausfinden möchte, ob er oder sie ein People Pleaser ist, sollte das eigene Handeln reflektieren. Dazu können Fragen wie diese helfen: Kann ich meine Bedürfnisse offen kommunizieren? Wann habe ich mich zuletzt für etwas entschuldigt, obwohl es keinen Anlass dazu gab? Wie oft habe ich Schuldgefühle, wenn ich eine Entscheidung treffe? Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass diese Fragen nicht mehr als ein grober Anhaltspunkt sein können und nicht als Diagnose dienen. Denn: „Einen Fragebogen, der den wissenschaftlichen Gütekriterien entspricht, um People Pleasing-Verhalten zu erfassen, gibt es aktuell nicht“, erklärt der Experte. Warum People Pleasing nicht per se schlecht ist Grundsätzlich ist es auch erst einmal nicht verwerflich, die Bedürfnisse anderer zu priorisieren. „Es ist kein illegales Verhalten, es dem eigenen Umfeld recht zu machen“, betont Wiens. Allerdings ist der Begriff des People Pleaser in der breiten Wahrnehmung negativ konnotiert. Diese Abwertung hält Wiens jedoch für nicht hilfreich. Vielmehr führt er die Kritik auch auf die hierzulande vorherrschende individualistische Kultur zurück. In anderen Kulturkreisen, etwa kollektivistisch geprägten, könne die Bewertung ganz anders aussehen. Denn hilfsbereit, harmoniebedürftig und defensiv sind keine schlechten Charaktereigenschaften. „In ihnen steckt ein für unsere soziale Interaktion hochgradig sinnhaftes Verhalten und sie schaffen eine freundliche Atmosphäre“, erklärt er. Tipps für People Pleaser Wer jedoch merkt, dass er oder sie sprichwörtlich zu viel des Guten leistet, kann lernen, charmant „Nein“ zu sagen. Michael Wiens empfiehlt, „immer wieder in kleinen Schritten etwas „Neues“ auszuprobieren und sich in verschiedenen Kontexten abzugrenzen.“ Es kann in einem ersten Schritt sinnvoll sein, für sich herauszufinden, in welchem Umfeld – etwa bei der Arbeit, oder aber bei Freunden – es leichter fällt, „Nein“ zu sagen und sich so langsam auszuprobieren. „Die Herausforderung liegt sicherlich darin, dass ich solche Verhaltensmuster nicht so einfach „aus dem Stand“ heraus verändere“, sagt Wiens. Daher rät er, sich in der jeweiligen Situation zu erlauben, die Entscheidung zu vertagen. Dafür können sich Betroffene vorher Sätze zurechtlegen, wie zum Beispiel: „Darüber muss ich erst einmal kurz nachdenken, ich melde mich in 30 Minuten“! So stärken People Pleaser ihr Selbstvertrauen 1 Die eigenen Bedürfnisse akzeptieren Es ist wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und sie ebenso ernst zu nehmen, wie die Bedürfnisse der anderen. 2 Wünsche klar kommunizieren Ich-Botschaften, die mit einer konkreten Äußerung der eigenen Wünsche verknüpft sind, helfen bei einer klaren und wertschätzenden Kommunikation. 3 Sich selbst wertschätzen Niemand ist perfekt! Kleine Erfolge zu feiern ist wichtig, um das Selbstbewusstsein zu stärken und eigene Zweifel zu bekämpfen. 4 Geduldig sein Verhaltensmuster, die bereits seit der Kindheit existieren, verschwinden nicht von einem Tag auf den anderen. Es braucht Zeit, um die alten Muster zu überwinden. Was hilft bei Schuldgefühlen? „Nein“ zu sagen, kostet Überwindung und ist insbesondere für People Pleaser oft mit Schuldgefühlen verbunden. Um diese abzulegen, ist es wichtig, zu verstehen, dass „alte Verhaltensmuster auf alten Gefühlen beruhen.“, erklärt Wiens und ergänzt: „Wenn ich verstehe, aus welchen früheren Situationen mein heutiges Verhaltensmuster entspringt und dass die heutigen Umstände anders aussehen, ist der erste Schritt getan.“ Im nächsten Schritt könnte es dann darum gehen, die frühere Verunsicherung anzuerkennen und einen weichen, nachsichtigen Umgang mit diesen Gefühlen zu erlernen, um nach und nach (Selbst-)Sicherheit im Hier und Jetzt aufzubauen. Wie können Kollegen und/ oder die Familie People Pleaser unterstützen? Die meisten Menschen merken schnell, wenn der Partner oder Kollege zu Overthinking neigt und die Gedanken nur um das Wohl der anderen kreisen. Michael Wiens empfiehlt, Kontexte zu schaffen, in denen es möglich ist, über das eigene Verhalten und deren Hintergründe offen zu sprechen. Auf diese Weise bekomme das Umfeld ein Verständnis dafür, aus welchen Gründen man sich auf bestimmte Art und Weise verhält. Dann sei es auch möglich, bedürfnisorientiert Wünsche auszudrücken. „Der Aufbau psychologischer Sicherheit ist ein wichtiger Baustein für die Möglichkeit der Verhaltensänderung.“ An diese Stellen können sich Betroffene wenden Psychotherapie - die geistigen Fähigkeiten zum Positiven verändern Sie möchten wissen, ob die hkk die Kosten für eine Psychotherapie übernimmt? Dann schauen Sie jetzt direkt unter hkk.de vorbei. Zur Psychotherapie auf hkk.de Öffnet hkk.de People Pleasing ist keine behandlungsbedürftige Krankheit. Viele Betroffene können ihren Alltag trotz gelegentlicher Schwierigkeiten gut meistern. Wer unter seiner Harmoniesucht jedoch massiv leidet, kann einen Psychotherapeuten aufsuchen. Die Krankenkasse oder die Kassenärztliche Vereinigung vermittelt Adresslisten der Vertragspartner. Das sind Psychologische Psychotherapeuten und Ärzte, die von den Krankenkassen anerkannt sind. Außerdem gibt es unterschiedliche Internetseiten, wie etwa die der Kassenärztlichen Vereinigung, mit Online-Suchfunktionen, die Psychotherapeuten in der Nähe anzeigen. Michael Wiens empfiehlt darüber hinaus die Broschüre „Wege zur Psychotherapie“ der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). Zur Person Michael Wiens (M.Sc. Psychologie) arbeitet in der Psychotherapie, im Coaching und der Supervision. Außerdem hat er „Emotionswelten“ gegründet. Das Ziel des Unternehmens ist es Materialien für die Arbeit mit Emotionen bereitzustellen. Die kreativen Grafiken, sollen es erleichtern Gefühle zu benennen und einzuordnen. Quellen Psychiatrie Verlag ARD Audiothek ARD Alpha Bundes Psychotherapeuten Kammer Ähnliche Artikel Seele und Psyche Trypanophobie: Das hilft gegen die Angst vor Spritzen und Nadeln Seele und Psyche Iatrophobie: Das hilft gegen die Angst vor Ärzten Seele und Psyche Immer mehr junge Männer sind unzufrieden mit ihrem Körper Seele und Psyche Düfte im Herbst Seele und Psyche Glücklicher gehen Seele und Psyche Nahrung als Gegner – Leben mit einer Essstörung Seele und Psyche Overthinking – Wenn negative Gedanken die Kontrolle übernehmen Seele und Psyche Prämenstruelles Syndrom: Das allmonatliche Leiden Seele und Psyche Boreout: was ist dran? Seele und Psyche Entscheidungen treffen: Methoden und Tipps Seele und Psyche Das Impostor-Syndrom: Zweifel am eigenen Erfolg Seele und Psyche Online-Dating: Was macht das mit der Psyche? Seele und Psyche Psychische Gesundheit von Männern Seele und Psyche Post-Holiday-Syndrom Seele und Psyche Melancholie oder Sommerdepression? 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Overthinking – Wenn negative Gedanken die Kontrolle übernehmen

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Overthinking – Wenn negative Gedanken die Kontrolle übernehmen Manche Menschen werden von einer ständigen Flut von Gedanken geplagt: Jedes erlebte Detail wird seziert, jede Entscheidung hinterfragt. Wenn sich diese Dauergrübeleien nicht mehr abschalten lassen, nennt sich das „Overthinking“. Zum Glück gibt es Wege, das unproduktive Denken einzudämmen. Autor: hkk Redaktionsteam Lesezeit: / veröffentlicht: 09. April 2024 Was ist Overthinking? Manche Menschen haben die Tendenz, negativen Gedanken zu viel Raum zu geben: Sie analysieren die einfachsten Situationen wieder und wieder und sind nicht in der Lage, damit aufzuhören. Dieses Phänomen wird als Overthinking bezeichnet. Eine Krankheit ist es nicht, aber es kann sehr belastend werden. Der Streit mit dem Partner. Der bissige Kommentar des Kollegen, den man nicht so geschickt gekontert hat, wie man sich das eigentlich gewünscht hätte. Die wichtige Präsentation bei der Arbeit, die nächste Woche ansteht. Was haben sie alle gemeinsam? Man kann verdammt viel darüber nachdenken. Wir alle tun das. Grübeln, was wir besser hätten sagen oder tun sollen. Manchmal liegen wir deswegen sogar nachts wach – und können damit einfach nicht aufhören. Menschen sind hervorragende (Nach-)Denker: bis zu 6.000 Gedanken verarbeiten wir im Laufe des Tages, die meisten davon sind allerdings eher belanglos. Drei Prozent der Gedanken sind positiv und bringen uns Freude, Zufriedenheit, Begeisterung oder Glück. Satte 24 Prozent, fanden Neurowissenschaftler heraus, sind eher negativ. Die Fähigkeit zum kritischen Denken zeichnet uns als Problemlöser aus, meist wachsen wir an Problemen. Es ist also normal, dass wir phasenweise grübeln. Overthinker „zergrübeln“ Vergangenes. In ihrem Kopf wiederholen sie unablässig bereits geführte Gespräche, hinterfragen jede Entscheidung und zweifeln an ihrer Richtigkeit. „Was wäre (gewesen), wenn…?“ ist die typische Frage eines Overthinkers. Aber auch die Zukunft wird oft negativ vorausgesagt: „Alles wird schlimm“ ist die Tendenz eines Overthinkers, er sagt beispielsweise: „Alle werden merken, dass ich nichts kann.“ Außerdem vergleichen sich Oberthinker übermäßig mit anderen, gern auch auf den sozialen Medien, und finden: „Andere sind viel attraktiver/intelligenter/führen ein tolleres Leben.“ Overthinking: Was sind die Folgen? Overthinking wirkt sich stark auf die Stimmung aus. Während positive Gedanken Kraft geben, ziehen Ängste und Sorgen runter. Die übermäßige Negativität lähmt regelrecht, Betroffene fühlen sich niedergeschlagen und ziehen sich zurück (um noch mehr zu grübeln). Diese Spirale aus Selbstzweifeln kann sogar in Angststörungen und Depressionen gipfeln. Ein alarmierender Faktor dabei: Insgesamt hat sich die Zahl an AU-Tagen aufgrund von psychischen Erkrankungen sogar mehr als verdoppelt - innerhalb von nur zehn Jahren. Das zeigen die Auswertungen unserer Daten unter erwerbstätigen hkk-Mitgliedern. Die gute Nachricht: Die Tendenz zum Overthinking lässt sich abmildern. Mithilfe unserer Tipps für Mentaltechniken kann man zudem eine gesündere Selbstwahrnehmung fördern. Konzentrieren Sie sich aufs Positive: Stellen Sie sich täglich die Frage: Für welche drei Dinge war ich heute dankbar? So trainieren Sie, sich aufs Gute zu fokussieren. Geben Sie Ihren Gedanken 15 Minuten am Tag: In dieser Zeit dürfen Sie allem, was Sie übermäßig beschäftigt, Raum geben. Jeder negative Gedanke darf/muss bis dahin warten. Lenken Sie sich „positiv“ ab: Beginnen Sie zu meditieren, das reduziert nachweislich Stress. Auch gut: Starten Sie ein neues Hobby oder ein Ehrenamt. Damit bringen Sie sich im wahrsten Sinne auf neue Gedanken. Wechseln Sie die Perspektive: Wie werden sich all die Fragen, die Ihnen durch den Kopf gehen, in 5 oder 10 Jahren auf Sie auswirken? So betrachtet sind viele Probleme plötzlich unwichtig. Quellen Most women think too much, overthinkers often drink too much Women have more active brains than men “Thinking too much”: A Systematic review of a common idiom of distress How to Stop Overthinking Everything Treatment of Overthinking: A Multidisciplinary Approach to Rumination and Obsession Spectrum Brain meta-state transitions demarcate thoughts across task contexts exposing the mental noise of trait neuroticism Die Wahrheit über unsere Gedanken: Neue Erkenntnisse aus der Hirnforschung Study Shows That Overthinking and Stress Can Result to Early Death Ähnliche Artikel Seele und Psyche Grübel-Stopp Seele und Psyche Positives Denken stärkt Immunabwehr Seele und Psyche Trypanophobie: Das hilft gegen die Angst vor Spritzen und Nadeln Seele und Psyche Iatrophobie: Das hilft gegen die Angst vor Ärzten Seele und Psyche Immer mehr junge Männer sind unzufrieden mit ihrem Körper Seele und Psyche Düfte im Herbst Seele und Psyche Glücklicher gehen Seele und Psyche People Pleaser: Der Drang, immer Ja zu sagen Seele und Psyche Nahrung als Gegner – Leben mit einer Essstörung Seele und Psyche Prämenstruelles Syndrom: Das allmonatliche Leiden Seele und Psyche Boreout: was ist dran? 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Positiver Stress

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Positiver Stress Stress gilt allgemein als Krankmacher. Doch immer wieder ist von positivem Stress die Rede, der uns beflügeln kann. Was aber unterscheidet den positiven vom negativen Stress? Und ist es möglich, „schlechten“ in „guten“ Stress zu verwandeln? Autor: hkk Redaktionsteam Lesezeit: / veröffentlicht: 12. November 2024 Stress – darunter verstehen wir eigentlich etwas grundsätzlich Negatives. Die Grundannahme lautet: je weniger Stress, desto besser. Schließlich gilt Stress als Auslöser für Kopfschmerzen, Verspannungen, erhöhten Blutdruck, leichte Reizbarkeit sowie Konzentrationsmangel. Allerdings lässt sich auch beobachten: Was den einen stark belastet, macht dem anderen nur wenig aus. Gerade im Arbeitsleben zeigt sich immer wieder: Während der eine in einer schwierigen und angespannten Situation nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht, sieht sich der andere in einer vergleichbaren Situation nicht nur herausgefordert, sondern regelrecht beflügelt, so dass er zu Hochform auflaufen kann. Richtiger Umgang mit Stress ist erlernbar Tatsächlich unterscheiden Psychologen und Psychiater zwischen negativem und positivem Stress. Das interessante dabei: Ob eine stressige Situation als positiv oder als negativ erlebt wird, hängt zu einem erheblichen Teil nicht von äußeren Faktoren ab, sondern davon, wie der Einzelne mit der Situation umgehen kann. Oder besser formuliert: Wie er gelernt hat, mit solch einer Situation umzugehen. Doch wie kann man erlernen, den negativen Stress quasi an sich abperlen zu lassen und ihn gewissermaßen in einen positiven Ansporn zu verwandeln? Das veranschaulicht ein Modell, das der amerikanische Psychologe Richard Lazarus entwickelt hat. Vereinfacht gesagt ist demnach jede stressige Situation zunächst eine neutrale Abfolge von Reizen, so genannten Stressoren. Unsere Wahrnehmung registriert diese und bewertet sie meist völlig unbewusst. Entweder wird der Stressor dabei als irrelevant eingeordnet, zum Beispiel das Martinshorn eines vorbeifahrenden Krankenwagens, oder als positiv, zum Beispiel der Kollege, der einen bei der Arbeit unterbricht, um freundlich zu grüßen. Oder – dritte Variante – es handelt sich um einen Reiz, den wir als gefährlich oder zumindest problematisch einstufen. Abstürzende Computer oder ständig klingelnde Telefone gehören genauso dazu wie sich beschwerende Kunden oder cholerische Kollegen. In dieser problematischen Situation vollzieht sich unbewusst eine erneute Bewertung – und zwar danach, ob wir mit der Situation klar kommen oder nicht. Erscheint uns eine Problemlösung realistisch oder sind wir in der Lage, uns emotional von der Situation zu lösen, kommt es zu einer erfolgreichen Stressbewältigung. Wir erleben die Situation zwar als anstrengend und herausfordernd, fühlen uns insgesamt jedoch gut damit. Schließlich haben wir ja alles im Griff. Entscheidet sich unser Gehirn jedoch unbewusst dafür, dass es für diese Situation keine befriedigende Lösung geben kann oder sogar ernste Gefahr besteht, entsteht negativer Stress. Sie finden uns auch bei Instagram Dort informieren wir über relevante Themen, welche Lifestyle und Gesundheit betreffen. Schauen Sie gerne mal vorbei! Öffnet hkk.de Handlungsmöglichkeiten trainieren und… Ob sich eine Stresssituation positiv oder negativ auswirkt, hängt somit ganz erheblich davon ab, inwiefern wir Handlungsmöglichkeiten und Entscheidungsspielräume, aber auch Erfahrungen mit vergleichbaren Situationen haben. Gerade im Berufsleben gilt: Wer über gewisse Kompetenzen verfügt, kommt mit schwierigen Situationen meist besser klar. So geht ein erfahrener PC-Profi ganz anders damit um, wenn der Rechner kurz vor der wichtigen Präsentation abstürzt, als jemand, der nur wenig Computererfahrung hat. Und auch der Umgang mit anspruchsvollen bzw. anstrengenden Geschäftspartnern, Kunden und auch Kollegen lässt sich in gewisser Weise trainieren. Doch wie kann man die entsprechenden Kompetenzen erlangen? Ein gängiger Weg sind Weiterbildungsangebote. Nutzen Sie diese. Zum Lernen ist man nie zu alt. … Herausforderungen suchen Der positive Umgang mit stressigen Situationen lässt sich jedoch auch im Alltag trainieren. Stellen Sie sich dazu ganz gezielt Situationen, die Sie bewältigen können, aber bislang nicht unbedingt gesucht haben. Wenn es Ihnen dazu beispielsweise zu riskant ist, einen unangenehmen Geschäftspartner direkt anzurufen, anstatt sich hinter einer E-Mail zu „verstecken“, dann suchen Sie sich Herausforderungen im privaten Umfeld. Beim ehrenamtlichen Engagement im Sportverein oder in der Nachbarschaftshilfe stößt man zwangsläufig auf immer neue Herausforderungen. Mit jeder Herausforderung, die Sie erfolgreich bewältigen, erhöht sich auch Ihre Stresskompetenz. Selbstverständlich gibt es aber auch Situationen, die sich mit der größten Kompetenz nicht wirklich befriedigend auflösen lassen. Hierfür empfahl der Psychologe Lazarus alternativ zu der problemorientierten Stressbewältigung, bei der mit erworbenen Kompetenzen und Handlungsfähigkeiten die Situation verändert und aufgelöst werden kann, die sogenannte emotionsorientierte Stressbewältigung. Konkret bedeutet das, den eigenen emotionalen Bezug zur Stress-Situation zu verändern. Letztlich läuft es darauf hinaus, sich bestimmte Dinge möglichst wenig zu Herzen zu nehmen – ein wichtiger Eigenschutz immer dann, wenn es keine Möglichkeit gibt, selbst aktiv die Situation zu beeinflussen. Ähnliche Artikel Achtsamkeit Probleme nicht vertagen Achtsamkeit Krisen meistern Achtsamkeit Düfte im Herbst Achtsamkeit Spazieren gehen oder besser Waldbaden Achtsamkeit Warum soziale Kontakte lebensverlängernd wirken Achtsamkeit Hochsensibilität: Eine Eigenschaft mit Potenzial Achtsamkeit Tai Chi – Fitness und Entspannung aus Fernost Achtsamkeit Dank Digital Detox entschleunigen Achtsamkeit Boreout: was ist dran? Achtsamkeit Was tun bei Frühjahrsmüdigkeit? Achtsamkeit Online-Dating: Was macht das mit der Psyche? 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Positives Denken stärkt Immunabwehr

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Positives Denken stärkt Immunabwehr Die Art und Weise, wie wir denken und fühlen, wirkt sich auch auf unseren organischen Gesundheitszustand aus. Positives Denken und die damit verbundene Aktivierung des Belohnungssystems kann gesundheitliche Effekte hervorrufen. Autor: hkk-Gesundheitsredaktion Lesezeit: / veröffentlicht: 16. April 2024 Dass es eine Wechselwirkung zwischen Körper und Geist bzw. Seele gibt, ist eigentlich schon länger klar. Wer körperlich gesund und fit ist, fühlt sich zufrieden und gut. Auch andersherum gilt: Menschen mit einer robusten psychischen Gesundheit und einem ausgeglichenen Gemütszustand überwinden körperliche Probleme bzw. Einschränkungen meist weitaus schneller - oder werden seltener krank. Wenn Gefühle bestimmte Körperzellen aktivieren Doch das ist natürlich eine sehr allgemeine Sicht auf die gegenseitige Beeinflussung des körperlichen und des psychischen Gesundheitszustands. Und so wenig diese eher oberflächliche Erkenntnis von Fachleuten angezweifelt wurde, so ist lange recht unklar gewesen, wie diese Effekte sich ganz praktisch vollziehen: Was passiert konkret mit bzw. in unserem Körper, wenn wir guter Laune sind und optimistisch in die Zukunft blicken? Und zu welchen organischen Reaktionen kommt es bei Sorgen, Ängsten und Niedergeschlagenheit? Vieles davon ist erst ansatzweise erforscht. Aber welchen positiven Einfluss die Gedanken- und Gefühlswelt auf unsere Körperabwehr haben kann, konnte nun eine Studie des Israelischen Instituts für Technologie in Haifa zeigen. Demnach aktiviert das Glückshormon Dopamin bestimmte Teile des Immunsystems: Schüttet das Gehirn eine größere Menge dieses Hormons aus, sind deutlich mehr Fresszellen, die Krankheitserreger bekämpfen, unterwegs. Auch die Zahl der Antikörper im Blut erhöhte sich deutlich. Erklärung für den Placebo-Effekt Zwar stützen sich diese Ergebnisse bislang "nur" auf eine Studie mit Mäusen. Dennoch sind sich die Wissenschaftler sicher, dass beim Menschen die gleichen bzw. sehr ähnliche Mechanismen wirken. Die Forschergruppe um Tamar Ben-Shaanan geht daher fest davon aus, ein wichtiges Verbindungsglied zwischen Körper und Geist gefunden zu haben - und eine Erklärung für den so genannten Placebo-Effekt: Aus zahlreichen klinischen Studien ist bekannt, dass schon allein die Gabe einer Tablette ohne jegliche Wirkstoffe eine Heilwirkung haben kann - solange der Patient davon überzeugt ist, dass es sich um ein wirksames Medikament handelt. Allein die Hoffnung auf die Wirksamkeit der Behandlung löst eine positive Erwartungshaltung und damit ein optimistisches Gefühl beim Patienten aus. Das wiederum aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn, wodurch Dopamin ausgeschüttet wird. Es lohnt sich also, grundsätzlich positiv zu denken. Natürlich wird einem dies in bestimmten Situationen nicht leicht fallen - beispielsweise nach einem schweren Schicksalsschlag. Umso wichtiger ist es daher, eine positive und optimistische Lebenseinstellung im Alltag einzuüben. Dabei können die folgenden Punkte helfen: Probleme aktiv bewältigen: Egal ob Behördengänge oder ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzten und im privaten Umfeld: Es gehört zu den allzu menschlichen Eigenschaften, Dinge, die einem unliebsam oder unangenehm sind, auf die lange Bank zu schieben. Das trägt jedoch ganz erheblich dazu bei, die Stimmung einzutrüben, schließlich lasten die unerledigten Probleme bewusst und unbewusst auf einem. Weitaus besser ist es, solche Dinge möglichst schnell anzupacken und hinter sich zu bringen. Bewältigte Probleme tragen ganz erheblich dazu bei, das Selbstbewusstsein zu stärken - und optimistischer in die Zukunft zu blicken. Und gerade für schwierige und komplexe Probleme gilt: Je eher man sie anpackt, desto eher findet sich auch eine Lösung. Betrachten Sie daher Probleme aller Art als Aufgaben, die es zu lösen und zu bewältigen gilt. Und machen Sie sich bewusst, dass in dem Sprichwort "Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird" ein großer Wahrheitsgehalt steckt. Denn gerade Probleme, die oberflächlich und aus der Ferne betrachtet gewaltig erscheinen, verlieren bei näherer und differenzierter Betrachtung in der Regel einen erheblichen Teil ihres Schreckens. Das Positive im Negativen erkennen: Bricht eine Krise über uns herein, belastet uns dies natürlich zunächst. Doch in fast jeder Krise steckt auch immer eine Chance - und sei sie noch so klein. Geht beispielsweise der Arbeitsplatz verloren oder eine Beziehung in die Brüche, ist dies selbstverständlich schmerzhaft und mit großer Unsicherheit verbunden. Die Zukunft ist jedoch immer im Fluss - und es ist überhaupt nicht ausgemacht, dass es im Anschluss immer weiter bergab geht. Möglicherweise "wartet" ja auch ein Job oder ein Partner auf uns, der viel besser zu uns passt. Um Hilfe und Unterstützung bitten: Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er kann dauerhaft nur in einer Gemeinschaft mit anderen überleben. Es ist daher völlig normal, dass sich Menschen gegenseitig unterstützen und Hilfe gewähren. Zwar kursiert in der Vorstellung vieler Menschen das Idealbild des Einzelkämpfers bzw. einsamen Cowboys, der mit jeder Situation alleine zurechtkommt. Mit der Realität unserer hochkomplexen Gesellschaft hat dies jedoch nichts zu tun. Kein Mensch kann alles und schon gar nicht alles gleich gut. Ohne Arbeitsteilung wäre unser Leben nicht denkbar. Es ist daher völlig logisch, dass man zahlreiche Situationen nicht alleine bewältigen kann, sondern auf Unterstützung anderer angewiesen ist. In jedem Fall lohnt es sich gleich mehrfach, optimistisch durch das Leben zu gehen. Denn nicht nur das Immunsystem wird dadurch gestärkt. Auch das soziale Umfeld reagiert positiver auf optimistische Menschen. Und das zahlt sich wiederum auf Dauer sowohl im familiären Umfeld, als auch im Beruf aus. https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/positive-erwartungen-staerken-immunabwehr/ Ähnliche Artikel Achtsamkeit Resilienz: das Immunsystem der Seele Seele und Psyche Sport als Therapie bei Depressionen Seele und Psyche Overthinking – Wenn negative Gedanken die Kontrolle übernehmen Im Newsletter: Aktuelle Gesundheitsinfos Übrigens: Mehr zu den Themen Ernährung, Fitness, Arbeit, Leben und Familie - sowie spannende Neuigkeiten von der hkk erhalten Sie über den hkk Newsletter. Zur Newsletter-Anmeldung Öffnet hkk.de

Munter in den Tag

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Munter in den Tag Wenn die Tage kürzer werden und die Sonne immer später aufgeht, fällt es schwer, sich morgens aus dem Bett herauszuschälen. Doch mit ein paar einfachen Tricks lässt sich die typische Winter-Schläfrigkeit am frühen Morgen vertreiben. Autor: hkk Redaktionsteam Lesezeit: / veröffentlicht: 18. November 2024 Wer kennt das nicht? Klingelt der Wecker und ist es draußen aber noch düster, fällt das Aufstehen schwer. Haben sich dann noch trübe Wolken vor den Himmel geschoben, so dass es auch nach dem Sonnenaufgang nicht richtig hell werden will, kommt man einfach nicht „in die Gänge“. Während der dunklen Jahreshälfte fühlen wir uns häufig schlapp – unabhängig davon, ob wir am Abend zuvor früh zu Bett gegangen sind oder nicht. Müdigkeit aktiv entgegenwirken Gerade im Herbst und im Winter hält sich die morgendliche Müdigkeit oft hartnäckig – zumindest dann, wenn man ihr nicht aktiv entgegenwirkt. Und das ist gar nicht so schwer. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, munter in den Tag zu starten: Wechselduschen für Frische am Morgen Die morgendliche Dusche dient nicht nur der Reinigung. Sie hilft auch, müde Geister munter zu machen. Wer jedoch nur warmes Wasser im Körpertemperaturbereich über sich fließen lässt, darf sich nicht wundern, wenn der Muntermacher-Effekt nicht sonderlich ausgeprägt ist. Wechselnde Temperaturreize hingegen bringen den Kreislauf in Schwung – und vertreiben Müdigkeit sehr effektiv. Dazu ist es auch gar nicht notwendig, in Sekundenschnelle die Duschtemperatur von wohlig warm auf eiskalt umzustellen. Es genügt vollauf, die Temperatur gemächlich zu wechseln, also von lauwarm über kühl zu erfrischend kalt. Achten Sie dabei immer darauf, zuerst die Beine und Arme dem veränderten Temperaturreiz auszusetzen – und nie zuerst den Rumpf bzw. Oberkörper. Das schont nicht nur Herz und Kreislauf, es fühlt sich auch angenehmer an. Licht an – Schlafhormon aus Während der dunklen Jahreszeit herrscht Lichtmangel. Und da es zwischen der Lichtwahrnehmung einerseits und der Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin durch unseren Körper andererseits einen direkten Zusammenhang gibt, lässt sich Müdigkeit auch mit Hilfe von Licht bekämpfen. Denn Licht hemmt die Produktion des Melatonins. Zwar ist das kräftige Licht der Sonne für diesen Effekt ideal. Als Alternative kommen aber auch kräftige künstliche Lichtquellen in Frage – idealerweise so genannte Vollspektrum-Lampen. In jedem Fall gilt: Wer das Frühstück bei Dämmerlicht einnimmt, darf sich nicht wundern, wenn sich die Müdigkeit hält. Schalten Sie morgens nach dem Aufstehen also vorübergehend das Licht in voller Stärke ein. Frühsport und der Tag kann kommen Auch Bewegung kann uns munter machen. Denn auch hierbei kommt der Kreislauf in Schwung – und der Körper schaltet von „Ruhephase“ auf „Aktivität“ um. Allerdings macht es hierbei keinen Sinn, sich zu verausgaben. Denn dann werden wir erst recht schlapp. Übertreiben Sie es also nicht, sondern entscheiden Sie sich vielmehr für ein leichtes Sportprogramm. Belassen Sie es also bei einer lockeren Laufrunde oder einigen nicht allzu anstrengenden Gymnastik-Übungen. So wird es Ihnen auch leichter fallen, diesen Frühsport regelmäßig in Ihren Tagesablauf zu integrieren. Meditation – in der Ruhe liegt die Kraft Einen erstaunlichen Effekt kann auch das konzentrierte Nichtstun haben: die Meditation. Setzen Sie sich nach dem Aufstehen ganz bewusst in den Lotussitz – und denken Sie an möglichst nichts. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Atmung, damit es mit dem Nichtdenken klappt! Meditation beruhigt den Geist und schärft die Konzentration. Und Menschen, die regelmäßig meditieren, berichten, dass sie sich dadurch wacher fühlen und es ihnen leichter fällt, einen klaren Gedanken zu fassen. Online-Kurse Entspannung Gestresst und keine Zeit für ein Entspannungsseminar? Probieren Sie es doch einmal mit Entspannungs-Kursen gegen den Alltagsstress - unterstützt von der hkk. Zu den Entspannungskursen Öffnet hkk.de Richtig Frühstücken: vollwertig und leicht zugleich Wie gut wir in den Tag starten, hängt nicht zuletzt auch vom Frühstück ab. Und da versteht es sich eigentlich von selbst, dass eine vitamin- und nährstoffreiche Kost den Organismus weitaus besser in Fahrt bringt als ein zu schweres und fettes Frühstück – oder auch ein zu knappes. Greifen Sie also zu Vollkornbrot – das sättigt lange und anhaltend. Sparen Sie nicht an Obst und Gemüse. Gerne darf es auch ein Smoothie oder ein frisch gepresster Orangensaft sein, schließlich braucht Ihr Körper Vitamine. Auch Joghurt und Quark sind für eine hochwertige Ernährung willkommen. Jede einzelne dieser Maßnahmen hat einen aufmunternden Effekt. Wenn Sie mehrere davon jedoch regelmäßig miteinander kombinieren, werden Sie schnell feststellen: Die einzelnen Maßnahmen verstärken sich gegenseitig – und die typische Winter-Schläfrigkeit am frühen Morgen hat keine Chance mehr. Ähnliche Artikel Besser schlafen Babys richtig beruhigen Besser schlafen 7 Mythen des Schlafs Besser schlafen Einfluss von Schlaf auf das Altern Besser schlafen Tipps für besseren Schlaf Besser schlafen Einfluss von Schlaf und Biorhythmus auf das Gehirn Besser schlafen Mysterium Schlaf Besser schlafen Zelten: Gesund und erholsam Besser schlafen Schlafmangel schadet Körperabwehr Besser schlafen Gut schlafen trotz Sommerhitze Besser schlafen Schlafprobleme: Liebe Gedanken, lasst mich endlich schlafen! Besser schlafen Besser schlafen durch Sport Besser schlafen Warum träumen wir? Besser schlafen Kreativitätsbooster Schlaf Im Newsletter: Aktuelle Gesundheitsinfos Übrigens: Mehr zu den Themen Ernährung, Fitness, Arbeit, Leben und Familie - sowie spannende Neuigkeiten von der hkk erhalten Sie über den hkk Newsletter. Zur Newsletter-Anmeldung Öffnet hkk.de

Online-Dating: Was macht das mit der Psyche?

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Online-Dating: Was macht das mit der Psyche? Mit dem Finger auf dem Display nach rechts gewischt und PLING: Es gibt ein Match. Vor mehr als zehn Jahren bescherte die App “Tinder” dem Online-Dating den großen Durchbruch. Dating-Apps wirken sich bei manchen Nutzern allerdings negativ auf das mentale Wohlbefinden aus. Autor: hkk Redaktionsteam Qualitätssicherung: Philipp Grätzel von Grätz, Arzt und Medizinjournalist Inhalt Beziehungsanbahnung früher und heute Sind Dating-Apps schädlich? Online-Dating kann ermüdend sein Dating-Apps und das Selbstwertgefühl Psychische Folgen von Ghosting Online-Dating und Essstörungen Online-Dating und Einsamkeit Machen Dating-Apps süchtig? Welche Folgen kann Online-Dating für mich und für meine (künftigen) Beziehungen haben? Zur Person Ähnliche Artikel Lesezeit: / veröffentlicht: 12. Dezember 2023 Beziehungsanbahnung früher und heute Die moderne Dating-Kultur entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Das traditionelle Werben um einen Partner wurde durch weniger förmliche Treffen abgelöst. Paare trafen sich bei Tänzen, Partys oder in Bars, die romantische Liebe spielte bei der Partnerwahl eine größere Rolle. Die Einführung neuer Verhütungsmittel in den 1960er Jahren stellte das Dating erneut auf den Kopf, es war die Zeit der freien Liebe. Eins war beim Kennenlernen meist gegeben: ein sozialer Bezug wie gemeinsame Freunde, der Arbeitsplatz, ein Verein oder auch die Uni. In den 2010er Jahren veränderte Online-Dating das Kennenlernen dann radikal: Per App können Kontakte nun in Sekundenschnelle geknüpft werden. 77 Prozent der 16-29-jährigen sind oder waren auf Dating-Apps aktiv, in der Altersgruppe 30-49 sind es 66 Prozent. Bei den über 65-jährigen sind es immerhin 23 Prozent, die auf digitalem Weg ihr Glück suchen. Etwas mehr Männer als Frauen nutzen das Online-Dating. Tinder allein verzeichnete nach eigenen Angaben 2022 insgesamt 75 Milliarden Matches. Doch die quantitative Logik der Apps hat auch zu ganz neuen Dynamiken beim Kennenlernen geführt. Treffen finden schnell und häufig statt, mit unterschiedlichen potenziellen Partnern, manchmal wird auch parallel gedated. Geswiped wird auf unterschiedlichen Apps, wie OkCupid, Bumble, Tinder, oder Hinge – mal nur auf einer, mal auf mehreren gleichzeitig. Sind Dating-Apps schädlich? “Das Dating hat sich größtenteils aus dem öffentlichen Raum heraus in den digitalen Raum verlagert”, sagt Johanna Degen, Sozialpsychologin an der Universität Flensburg. Sie forscht seit Jahren zum Thema Online-Dating und untersucht die Auswirkungen, die Dating-Apps auf das mentale Wohlbefinden ihrer Nutzer haben. Von den meisten wird die Erfahrung beim Online-Dating zunächst einmal als positiv empfunden. Online-Dating ist eine unkomplizierte Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Die Forschung von Degen und ihren Kollegen hat allerdings auch gezeigt, dass Online-Dating durchaus negative Folgen für die Psyche und das Wohlbefinden der Nutzer haben kann. Dazu gehören Stress, Essstörungen, suchtähnliches Verhalten und Selbstwertprobleme, die mitunter zu Depressionen führen können. Manche Erlebnisse wie Ghosting können die Beziehungsfähigkeit der Betroffenen negativ beeinflussen. Online-Dating kann ermüdend sein Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, das gilt besonders für romantische Beziehungen. Es ist ein magischer Moment, jemandem zu begegnen, der das Herz höher schlagen lässt. Auf Dating-Apps ist das Kennenlernen weit weniger romantisch. Das liegt an der quantitativen Logik, die hinter den Plattformen steckt. Die ersten Male, wenn es digital funkt, lösen noch einen kleinen Kick aus. Der Körper reagiert mit Dopamin, schnell hat der engagierte Neuling eine erste Nachricht verfasst. Dating Apps folgen jedoch ihren eigenen Logiken und sozialen Codes. Nutzer erleben zum Beispiel ein hohes Maß an Unverbindlichkeit und sind damit konfrontiert, nicht der oder die Einzige zu sein. Auf Dating-Apps wird häufig mit mehreren Matches parallel geschrieben und sich auch getroffen. Wer damit nicht rechnet und denkt, der oder die Einzige zu sein, kann das als verletzend oder belastend empfinden. "Es ist ja nicht so, dass wir das Handy nehmen und bei einem Glas Rotwein ein Profil studieren." Johanna Degen, Sozialpsychologin an der Universität Flensburg In einer Session wischen Nutzer durchschnittlich 500-mal nach links oder rechts, und das auch noch sehr schnell, berichtet Johanna Degen aus ihrer Forschung. „Es ist ja nicht so, dass wir das Handy nehmen, bei einem Glas Rotwein ein Profil studieren und versuchen zu erkennen, was da zwischen den Zeilen steht, sondern wir treffen hunderte Entscheidungen bei einer Session. Das ist total anstrengend.“ Wenn es matcht, wird das Profil der anderen Person oft nicht einmal angeschaut, es wird direkt mit dem Wischen weitergemacht. Ein Match wird nur als eine von vielen Möglichkeiten interpretiert. Das ist ermüdend, sagt die Psychologin. „Wir swipen so viel, dass wir so viele Matches haben, dass uns die Auswahl stresst, weil wir dem auch nicht mehr nachkommen können. Dann kriegen wir ein schlechtes Gewissen gegenüber dem anderen. Um das zu managen, benutzen wir Standardnachrichten oder ghosten, was uns aber ein Bild von uns selbst widerspiegelt, mit dem wir nicht zufrieden sind. Wir zweifeln dann an unserem eigenen Verhalten.“ Andere Nutzer hingegen erhalten wenige bis keine Matches, was ebenfalls belastend sein kann – das Selbstwertgefühl leidet. Dating-Apps und das Selbstwertgefühl Durch Online-Dating ist eine Reihe neuer Vokabeln in unseren Wortschatz gelangt. Zum Beispiel Love Bombing, eine manipulative Taktik, bei der das Date gleich nach dem Kennenlernen mit übermäßig vielen Komplimenten, Aufmerksamkeit oder auch Geschenken überschüttet wird. Als zu schön um wahr zu sein bezeichnen derart Umworbene das Gefühl, das dabei entsteht. Auf Love Bombing folgt aber oft Ghosting. Der Begriff beschreibt einen plötzlichen Kontaktabbruch, bei dem der Partner regelrecht zum Geist wird, nicht mehr auf Nachrichten und Anrufe reagiert oder das Match ohne Ankündigung löscht. Das Gegenüber bleibt mit offenen Fragen zurück. Die Studien von Johanna Degen zeigen, dass die meisten, die online daten, das schon einmal erlebt haben. Psychische Folgen von Ghosting Betroffene empfinden es als sehr quälend, wenn sich eine Person, in die sie eben noch Hoffnungen und Gefühle investiert haben, derart in Luft auflöst. Sie bleiben ohne Antwort zurück und können sich die Situation nicht erklären. Deswegen kann Ghosting Grundannahmen über die eigene Person tief erschüttern. Geghostete Menschen fühlen sich nicht nur herabgewürdigt, sondern beginnen an ihrer eigenen Fähigkeit zu zweifeln, andere zuverlässig einzuschätzen. Das hat Folgen: Viele suchen den Fehler bei sich selbst, worunter das Selbstwertgefühl leidet. „Wenn wir plötzlich kein Feedback mehr bekommen, füllen wir die Lücke, die entsteht, mit negativen Narrativen über uns, die wir eh schon haben“, beschreibt es Johanna Degen. „Wenn wir irgendwelche Unsicherheiten haben, wir fühlen uns zum Beispiel 4 Kilo zu dick, dann denken wir: Wusste ich ja, ich bin zu moppelig.“ Meist steckt etwas anderes dahinter. Wenn der Kontakt noch nicht sehr tief war, kann es sein, dass die andere Person einfach zu viele Matches gesammelt hat oder die App wieder gelöscht hat. Kannte man sich schon besser, fehlt es dem Gegenüber vielleicht an der Kompetenz, sich aus Beziehungen zu lösen. Was auch dahinterstecken kann: Etwa die Hälfte der Nutzer auf Tinder und Co ist Umfragen zufolge gar nicht Single. Online-Dating und Essstörungen Manche Nutzer versuchen, sich durch Selbstoptimierung vor der Abwertung durch andere zu schützen. Johanna Degen berichtet, dass eine positive Korrelation zwischen der Nutzung von Dating-Apps und Essstörungen nachgewiesen worden ist sowie zu einer negativen Einstellung gegenüber dem eigenen Körper. Die Profile werden optimiert, zum Beispiel lassen sich ein paar Kilo zu viel auf einem vorteilhaften oder bearbeiteten Foto wegschummeln. Diesem digital erschaffenen Idealbild versuchen Nutzer dann allerdings nachzueifern, berichtet Johanna Degen. Oft spielt dabei gerade das Gewicht eine Rolle. „Wir spekulieren: Die fünf Kilo schaffe ich noch. Das ist wie wenn wir uns die Hose eine Nummer zu klein kaufen, um uns noch reinzuhungern. All das wirkt sich auf den Selbstwert und hier auch deutlich auf das Essverhalten aus.“ Als Grund für den Optimierungsdrang vermutet die Psychologin den Vergleich mit einer unsichtbaren Konkurrenz. Beim Swipen vergleichen sich Nutzer mit ihrer Vorstellung der anderen, die darin besonders attraktiv sind. Schließlich sieht man selbst nicht, wer dem potenziellen neuen Partner sonst noch von der App angezeigt wird. Ein großer Unterschied zum echten Leben, in dem kaum jemand so perfekt ist wie auf Instagram oder in der eigenen Fantasie. „Wenn wir im Club sind, sehen wir die anderen und können sagen okay, ich habe schönere Haare als die, aber vielleicht einen etwas dickeren Po. Aber insgesamt bin ich mehr sexy, und die ist mehr sportlich – irgendwie ordnet man sich halt ein.“ Genau das geht online aber nicht. Online-Dating und Einsamkeit Der digitale Raum schlägt uns beim Dating das ein oder andere Schnippchen. Ein Thema, mit dem sich Johanna Degen in ihrer Forschung zu Online-Dating beschäftigt, ist Parasozialität – ein Konzept der Medienpsychologie aus den 1950er Jahren. Die US-Psychologen Horton und Wohl stellten damals die Annahme auf, dass audiovisuelle Medien die Illusion eines Face-to-Face-Kontakts bei ihren Nutzern erzeugen. Die so aufgebauten – einseitigen – Beziehungen sind parasoziale Beziehungen. Bei Interaktionen auf sozialen Medien, darunter auch Dating Apps, ist es ähnlich. Nutzern wird ein persönlicher Kontakt vorgegaukelt, der im realen Leben aber (noch) gar nicht existiert. „Wir binden uns in parasozialen Beziehungen wie in analogen Beziehungen, unser Gehirn unterscheidet dabei nicht. Doch wir vereinsamen dadurch, denn diese Beziehungen sind nicht gegenseitig, wenn wir zum Beispiel eine Bindung zu einem Serienschauspieler oder einem Influencer bei Instagram aufbauen“, erklärt Johanna Degen. Und auf das Online-Dating bezogen: „Wir swipen lieber und gehen dadurch weniger raus, signalisieren draußen weniger Ansprechbarkeit und nutzen die Zeit, die wir mit realen Begegnungen verbringen könnten, für digitale Begegnungen.“ Digitale Begegnungen können dafür sorgen, dass wir uns weniger einsam fühlen, zum Beispiel nach einer Trennung oder dem Umzug in eine neue Stadt. Gegenüber Kontakten im echten Leben bergen sie aber einen Nachteil: Sie finden isoliert statt. „Wenn wir ausgehen und versuchen, ein Date zu finden, dann waren wir draußen, haben mit unseren Freunden getanzt, sind vielleicht in die Förde gesprungen und haben den Sonnenaufgang gesehen“, beschreibt Johanna Degen. „Kurzum: Wir haben das Leben gelebt. Wenn wir auf der Couch hocken, dann haben wir hinterher nicht das Gefühl, uns etwas Gutes getan zu haben.“ „Wenn wir ausgehen, haben wir das Leben gelebt. Wenn wir auf der Couch hocken, dann haben wir hinterher nicht das Gefühl, uns etwas Gutes getan zu haben.“ Johanna Degen, Sozialpsychologin an der Universität Flensburg Machen Dating-Apps süchtig? Allerdings ist es gar nicht so leicht, der Verlockung zu widerstehen. Wie viele andere soziale Medien sind auch Dating Apps von ihrer Architektur her so konstruiert, dass sie Nutzer möglichst lange auf der Plattform halten. Die Apps belohnen unmittelbar durch einen Dopaminkick und können das Entscheidungsverhalten dadurch negativ beeinflussen. Bei manchen Nutzern entsteht dabei ein suchtartiges Verhalten: Sie swipen immer weiter, obwohl sie das Handy eigentlich längst weglegen wollten und es ihnen längst keinen echten Spaß mehr macht. Da wird dann auch schon mal das Sofa den Rückenübungen, dem Anruf bei Mama oder dem Buch vorgezogen. Wenn man beim Swipen hängenbleibt, obwohl man eigentlich noch rausgehen wollte, oder auf den Apps mehr Geld für Sonderfunktionen ausgibt als geplant, sind das erste Hinweise, dass etwas nicht stimmt. „Manche sagen sich: Ich mache jetzt mal vier Wochen Pause und lösche die App. Und Freitag laden sie die App dann wieder runter. Das ist ein schlechtes Zeichen, das an Essstörungen erinnert. Diese Menschen können ihr Verhalten nicht mehr selbst regulieren.“ Als suchtähnliches Verhalten bezeichnet die Psychologin das, getriggert durch die Verlockung der vielen Möglichkeiten. Um das zu verhindern, ist eine bewusste Nutzung wichtig. Man sollte auf die Signale des eigenen Körpers achten, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Unwohlsein oder diffuse Unzufriedenheit, sagt Johanna Degen. „Konsumiere ich, oder werde ich konsumiert? Tut mir das gut, was ich mache? Und wenn’s mir nicht mehr guttut, kann ich dann aufhören oder mache ich noch mehr von dem, was mir schlechttut?“ Welche Ratschläge hat der Experte im Umgang mit Onlinedating bzw. Dating-Apps? 01 Quantitativen Logik Man kann auch versuchen, sich von der quantitativen Logik der Apps zu distanzieren, schlägt Johanna Degen vor. Optimal wäre es, nur ein Like am Tag zu vergeben, dieses dann allerdings wohlüberlegt, sagt die Expertin. Oder sich authentisch zu zeigen, mit Ecken und Kanten. „Wie wäre es denn, wenn ich mir selbst sage: Ich bin nicht meine Matchquote, ich mache es entgegen der Logik nicht wie alle anderen. Ich richte vielleicht ein Profil ein, das ruhig ein bisschen speziell ist. Dann habe ich zwar weniger Matches, aber welche die zu mir passen. Wenn wir uns trauen zu zeigen, wer wir sind, erhöht das auch die Wahrscheinlichkeit, dass wir jemanden finden, der das an uns mag.“ 02 Neugierig fragende Haltung Negative Erfahrungen wie Ghosting lassen sich auf Dating-Apps kaum vermeiden. Wenn diese starke Gefühle auslösen, empfiehlt Johanna Degen eine neugierig fragende Haltung. „Dadurch, dass wir hingucken, werden unsere Gefühle nicht größer, im Gegenteil. Wir sollten also wirklich mal hinsehen und uns fragen: Was kann ich denn hier noch über mich lernen? Und durch diese Erkenntnis nimmt der Graus dann auch ab.“ 03 Rücksichtsvoller Umgang Die Psychologin plädiert dafür, auf den Plattformen rücksichtsvoller miteinander umzugehen. Sich zum Beispiel nett zu verabschieden, wenn man ein Match löscht, weil man kein Interesse mehr hat. Ganz wichtig für den eigenen Erfolg: sich selbst weiterhin verletzlich und nahbar zu zeigen, um der romantischen Liebe eine Chance zu geben. Denn Liebe ist zentral im Leben. Sie stiftet Sinn und ist ein tiefes Bedürfnis des Menschen. 04 Verzicht auf Online-Dating-Apps Auf Online-Dating-Apps zu verzichten, können sich heute viele nicht mehr vorstellen. Die Apps haben sich fest etabliert, für die Partnersuche sind sie der wichtigste Ort geworden. Und das durchaus mit Erfolg: Für viele führt das Swipen zu einer glücklichen Beziehung, manchmal auch zu Freundschaften und insgesamt positiven Erfahrungen. Welche Folgen kann Online-Dating für mich und für meine (künftigen) Beziehungen haben? Johanna Degen bezeichnet die Unverbindlichkeit, die auf Online-Dating-Plattformen herrscht, und Strategien wie paralleles Daten für das Finden der Liebe als Sand im Getriebe auf der Suche nach der Liebe. Verhaltensweisen wie Ghosting können sogar dazu führen, dass Betroffene für längere Zeit Schwierigkeiten haben, sich auf eine neue Beziehung einzulassen. „Wir verlieren unser Vertrauen, und denken, es könnte jederzeit mit uns Schluss gemacht werden. Wir entspannen uns nicht mehr in unseren Beziehungen“, beschreibt Johanna Degen die möglichen Folgen. Eine längere Nutzung von Dating-Apps kann auch dazu führen, dass man sich der eigenen Emotionen unsicher wird. Hoffnungen, Bedürfnisse und Erwartungen werden rationalisiert, der eigene Wille, etwas in das Gegenüber zu investieren, hinterfragt. Manche Nutzer empfinden auch eine Art Online-Dating-Fatigue, ziehen sich zurück und konzentrieren sich lieber auf gute Freunde, bei denen sie das Gefühl haben, ihnen vertrauen zu können. Bei der Nutzung von Dating-Apps sollte man daher ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie viel einem selbst guttut, rät Johanna Degen. Wenn es nicht mehr guttut, sollte man sich distanzieren. Also einfach mal eine Pause einlegen. Dieses Prinzip wird auch als Slow Dating bezeichnet. Zur Person Dr. Johanna Lisa Degen arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Europa Universität Flensburg. Sie ist ausgebildete Paartherapeutin, hat einen Master of Science in Wirtschaftspsychologie und mit magna cum laude promoviert. Quellen Degen, J.L. & Kleeberg-Niepage, A. (under review). The negative circuit of mobile-online dating: Reconstructing Tinder fatigue, and the mechanisms of Instagram dating as a coping strategy. SageOpen pewresearch nytimes Ähnliche Artikel Partnerschaft Das Rezept für eine lange Beziehung Partnerschaft Tipps für eine liebevolle Beziehung Arbeitsalltag Liebe am Arbeitsplatz – wie Privat- und Berufsleben gut zusammenfinden Seele und Psyche Trypanophobie: Das hilft gegen die Angst vor Spritzen und Nadeln Seele und Psyche Iatrophobie: Das hilft gegen die Angst vor Ärzten Seele und Psyche Immer mehr junge Männer sind unzufrieden mit ihrem Körper Seele und Psyche Düfte im Herbst Seele und Psyche Glücklicher gehen Seele und Psyche People Pleaser: Der Drang, immer Ja zu sagen Seele und Psyche Nahrung als Gegner – Leben mit einer Essstörung Seele und Psyche Overthinking – Wenn negative Gedanken die Kontrolle übernehmen Seele und Psyche Prämenstruelles Syndrom: Das allmonatliche Leiden Seele und Psyche Boreout: was ist dran? 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Schlechte Gewohnheiten loswerden

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Schlechte Gewohnheiten loswerden? So geht’s! Wir alle wissen, dass wir mehr Sport machen, uns besser ernähren und auf eine gute Work-Life-Balance achten sollten. Aber schlechte Gewohnheiten und alte Laster sterben schwer. Autor: P.E.R. Agency GmbH Lesezeit: / veröffentlicht: 17. März 2023 Im Alltag folgen wir unseren Routinen, viele Dinge laufen automatisch ab. Manche davon hinterfragen wir nicht, von anderen Gewohnheiten wissen wir aber genau, dass sie uns nicht guttun. Ob Bewegung, Ernährung oder Arbeit, es ist schwer, aus festgefahrenen Mustern auszubrechen. Das Wichtigste, um den Teufelskreis zu durchbrechen, ist eine Reflexion der eigenen Situation. Dabei sollten wir zu Beginn nicht vergessen: Gewohnheiten sind per se nichts Schlechtes. Routine hilft uns im Alltag, nicht alles stets neu bewerten zu müssen, täglich neue Entscheidungen zu treffen, oder uns mit zu vielen Gedanken herumzuschlagen. Das entlastet die Psyche und gibt Raum und Kraft, uns auf andere Herausforderungen zu konzentrieren. Wenn wir uns aber zu sehr auf die Gewohnheiten verlassen, werden wir starr und unflexibel. Das blockiert ein Bewusstsein für schädliches eingeübtes Verhalten und versperrt die Sicht auf neue, bessere Alternativen. Gewohnheiten überprüfen und anpassen Der Psychologe und Coach Jörg Wittkewitz beschäftigt sich in seiner Arbeit viel mit Themen wie Motivation, Veränderung und persönlicher Entwicklung. Er kennt die Probleme, die einen Wandel erschweren: „Unser Verhalten ist meistens erlernt, nicht selten nachgemacht oder abgeschaut von wichtigen Personen aus der Kindheit. Wenn es eine Zeitlang zu Erfolg führt, machen wir es einfach weiter. Oft ändern sich aber unsere Wünsche, Bedürfnisse oder die äußere Situation. Dann bleiben trotzdem Gewohnheiten übrig, die aktuell gar nicht mehr zur Person oder Lebenssituation passen. In so einem Fall gilt es zu überlegen: Wann und warum habe ich mit diesen Gewohnheiten angefangen? Passt das noch so? Werden meine früheren Ziele und Bedürfnisse durch dieses Verhalten noch immer erfüllt? Diese Fragen sind wichtig, denn die Motive für unser Handeln sind auch für uns selbst nicht immer offensichtlich.“ Muster können also ein familiär erlerntes Verhalten sein, eine Art Autopilot oder selbstschützende Handlung, die früher gegenüber Ängsten oder realen Bedrohungen sehr gut half. Doch für so ein ehemals stabilisierendes Verhalten fehlt in der aktuellen Situation oft längst das Problem oder der Kontext. Experte Wittkewitz nennt ein klassisches Beispiel: „Man hat in den letzten Monaten, im Endspurt einer wichtigen Aufgabe – etwa beim Fertigstellen der Masterarbeit – häufiger in der Woche abends Wein getrunken. Damit hat man Angst, Ungeduld und innere Antreiber etwas beruhigt. Acht Monate später gibt es dann längst die Abschlussnote und der Studienabschluss ist in der Tasche. Trotzdem hat sich die tägliche Abendgestaltung auf drei Gläser Wein eingepegelt.“ Schädliches Verhalten wie Alkoholkonsum wird also unnötig beibehalten, weil es in der Vergangenheit einmal als Problemlöser wahrgenommen wurde. Vorsätze mit persönlichen Bedürfnissen verknüpfen Mancher Teufelskreis erschien so früher einmal als „Engelskreis“. Wenn uns klar wird, dass er das nicht mehr ist, müssen wir überlegen, welche Bedürfnisse unsere Gewohnheiten bisher bedient haben – und bessere Alternativen suchen. Mit etwas Geduld finden wir welche, die viel besser zu unseren späteren, reiferen Lebenszielen passen. Warum schaffen es nun manche Menschen, umzudenken und sich an neue Vorsätze zu halten, während andere immer wieder scheitern? „Vorsätze sind geistige Konstrukte. Wenn sie nicht mit persönlichen Bedürfnissen verknüpft sind, die es ermöglichen, sich eine bessere Zukunft zu visualisieren, sind es nur leere Ideale“, so Wittkewitz. „Man sollte versuchen, sich selbst erstmal anzuerkennen, so wie man jetzt ist. Als jemand, der oder die aus guten Gründen so geworden ist. Und nur wenn man Gründe für Veränderung findet, hat man genug Motivation, täglich kleine Schritte in eine andere – oft unbekannte – Richtung zu gehen. Oft hindert uns schlicht die Angst vor dem Scheitern. Wir Menschen möchten uns selbst sehr gern als kompetent erleben. Wir müssen uns aber selbst erlauben: ‚Ok, darin bin ich jetzt erstmal ein paar Wochen i-Männchen mit Schultüte. Aber das wird schon noch!‘ Dann kann es auch was werden mit neuen Vorsätzen.“ In kleinen Schritten zum großen Ziel Wie können wir es praktisch anpacken und konsequent Veränderung herbeiführen? Jörg Wittkewitz hat folgenden Rat: „Stecken Sie sich ruhig selbst hohe Ziele – aber zerlegen Sie diese Ziele in kleine, schaffbare Schritte. Ein Beispiel: Ich will am Ende des Jahres drei Mal die Woche fünf Kilometer laufen. Dann fange ich jetzt damit an, drei Mal die Woche eine halbe Stunde stramm durch den Park oder den Wald zu gehen. In zwei Monaten bin ich dann bei zwei Mal die Woche zwei Kilometer laufen und zwei Mal die Woche eine halbe Stunde gehen.“ Die kleineren Steigerungen sind im Laufe der Zeit immer wieder erreichte Erfolge, die uns motivieren, weiterzumachen. Und am Ende des Jahres sind die fünf Kilometer eine eintrainierte Gewohnheit. Fertigpizza, zu viel Schokolade, unterwegs nur Fast Food? Auch bei der Ernährung können wir endlich alte Muster durchbrechen, wenn wir nur bereit sind, auf unsere wirklichen Bedürfnisse zu hören. „Es geht darum, langfristig so oft wie möglich industrielles Essen zu vermeiden und stattdessen zu lernen, selbst ausgewogen zu kochen“, meint Psychologe Wittkewitz. Man muss nur auf den eigenen Körper hören: „Wichtig ist es, zu verstehen, dass es verschiedene Hungerarten gibt: etwa Hunger aus Langeweile oder Hunger, weil man sonst auch immer zu einer gewissen Uhrzeit etwas isst. All das sind Gewohnheiten. Wichtig ist aber nur der Hunger, der uns sagt, dass wir gerade wirklich vernünftige Nahrung brauchen, eine richtige Mahlzeit. Einfach mal zwischendurch etwas naschen wollen ist noch kein Hunger. Wenn wir uns das klar machen, fallen viele unnötige oder ungesunde Snacks weg.“ Der Job verlangt zweifachen Fokus Auch im Beruf leiden Menschen, wenn sie Mustern folgen, die sie nicht weiterbringen oder gar belasten. Wenn wir uns von Kollegen oder Vorgesetzten ausgenutzt fühlen, aber dennoch jede Aufgabe übernehmen – nur um als Teamplayer zu gelten. Wenn wir uns selbst ausbeuten und jede Mittagspause vor dem Computerbildschirm verbringen, unser Essen schnell herunterschlingen, während wir E-Mails beantworten. Experte Wittkewitz sieht auch hier verschiedene Gründe: „Das Thema hängt im Job oft damit zusammen, dass Menschen damit Schwierigkeiten haben, sich abzugrenzen. Manche haben Probleme, Hilfe von anderen einzufordern, weil das von den Eltern als Zeichen von Schwäche gebrandmarkt wurde. Andere übernehmen besonders viele Aufgaben mit der Erwartungshaltung, dass man Ihnen dann auch hilft.“ Im Berufsleben ist Selbstorganisation wichtig, und diese funktioniert immer dann, wenn man gut plant und genug Puffer lässt, um die eigenen Pläne auch einzuhalten. Äußere Einflüsse und eigene Angewohnheiten durchkreuzen diese Pläne, deshalb gilt laut Jörg Wittkewitz in der Arbeit ein zweifacher Fokus: „Der Blick auf die eigenen Bedürfnisse auf der einen Seite, aber auch die Wünsche und Ziele von Dritten auf der anderen. Um neues Verhalten einzuüben, müssen wir im beruflichen Kontext beides beachten.“ Das macht es natürlich zu einer noch größeren Herausforderung. Wenn wir uns hier überfordert fühlen, kann professionelles Coaching sinnvoll sein. Große Veränderungen durch einschneidende Erlebnisse Wenn wir ganz grundlegende Dinge in unserem Leben ändern wollen, reicht oft ein lockerer Neujahrsvorsatz nicht aus. Große, langfristige Veränderungen werden oft ausgelöst durch einschneidende Lebensereignisse, zum Beispiel eine Scheidung, eine ernste Erkrankung, einen Umzug ins Ausland oder einen Berufswechsel. In solchen Fällen werden tiefsitzende Gewohnheiten leichter durchbrochen, weil sich die ganze Lebenssituation gerade ändert. Menschen müssen sich neu orientieren und alte Muster überdenken. Trotzdem: Wir müssen nicht auf so drastische Einschnitte in unsere Biographie warten. Mit kleinen, aber konsequenten Schritten können wir auch so mit unliebsamen Gewohnheiten brechen. Schlechte Gewohnheiten loswerden: 6 Tipps im Überblick Gewohnheiten sind per se nichts Schlechtes. Wir dürfen uns nur nicht zu sehr darauf verlassen. Gewohnheiten regelmäßig überprüfen, ob Sie noch zur aktuellen Lebenssituation passen. Vorsätze lassen sich leichter umsetzen, wenn sie an persönliche Bedürfnisse geknüpft sind. Das große Ziel in kleine Schritte zu unterteilen, steigert die Motivation. Im beruflichen Kontext gilt: Den Blick sowohl auf die eigenen Bedürfnisse als auch auf die Wünsche und Ziele Dritter richten. Einschneidende Lebensereignisse lösen häufig Veränderungen der Gewohnheiten aus. Zur Person Jörg Wittkewitz arbeitet in Barsinghausen als Psychologe und Coach für Einzelpersonen, Teams und Organisationen. Zu seinen Schwerpunkten gehören Themen wie Motivation, Kognition & Führung, Stress, Organisationsdiagnose sowie synthetische Psychologie in der Anwendung von künstlicher Intelligenz Quelle Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen Ähnliche Artikel Sportwissen Das schlechte Gewissen auf der Couch Sportwissen So macht Sportmuffeln Bewegung Spaß Sportwissen Entspannt und fit: Sport für die Seele Sportarten Der Natur folgen: Sporttrend Trailrunning Sportarten Seilspringen - ein Fitness-Trend Outdoorsport Die dunkle Jahreszeit - aktiv sein im Herbst und Winter Sportarten Sport: raus ins Freie – aber richtig! 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