Heilpflanzen: Back to the roots Seit Anbeginn der Menschheit wurden Pflanzen als Heilmittel genutzt. Ab dem Mittelalter sorgten gerade die Klostergärten dafür, dass das Wissen, um heilende Pflanzen nicht verloren ging. Eine wichtige Rolle in der Geschichte der Heilkräuter spielte Hildegard von Bingen. Ihr sollen Visionen widerfahren sein, in denen sie die Heilkraft von Pflanzen, Steinen oder Lebensmitteln erkannte. Dieses Wissen schrieb sie nieder und legte damit den Grundstein für eine neue Volksheilkunde. Autor: hkk Redaktionsteam Lesezeit: / aktualisiert: 05. Juni 2025 Durch die Entstehung der Pharmazie und die Entdeckung heilender pharmakologischer Wirkstoffe im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Nutzung von Kräutern zur Heilung verdrängt und das Wissen um ihre Heilkräfte geriet in Vergessenheit. Heute jedoch liegt die Pflanzenheilkunde als Teil alternativer Heilmethoden und der alternativen Medizin wieder voll im Trend. Natürliche Apotheke Hat man sich seinen eigenen Kräutergarten auf dem Balkon oder vor dem Haus angelegt, kann man sich direkt aus der natürlichen Apotheke bedienen. Im Frühjahr, Sommer und Herbst geht das in Form von frischen Pflanzen – einige davon Küchenkräuter . Um auch im Winter nicht auf die alternative Medizin verzichten zu müssen, empfiehlt es sich, die Heilkräuter haltbar zu machen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise kann man die heilenden Bestandteile der Pflanze in Öl einlegen oder trocknen. Die Aneignung des Wissens um sämtliche Heilpflanzen und ihre Wirkungen ist ein langes Unterfangen, weshalb man sich behutsam vorarbeiten sollte. Für den Anfang reichen zehn bis fünfzehn Heilkräuter völlig aus. Kennt man diese Gewächse, ihre Heilkräfte und Anwendungsmöglichkeiten – etwa zur Unterstützung der Gesundheit oder als Ergänzung in der Ernährung – kann man sich Schritt für Schritt mit neuen Kräutern vertraut machen. Die wichtigsten Heilkräuter: Ackerschachtelhalm (Sprossen) hilft bei Nierenentzündungen, Blasenentzündungen, Inkontinenz, Gelenkschmerzen, Arthrose, Rheuma, Gicht, Husten, Durchblutungsstörungen, Juckreiz Baldrian (Wurzel, vereinzelt auch die Blätter) Angstzustände, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Migräne, nervöse Unruhezustände, nervöser Magen, Stress, Blähungen, leichte Magen- und Darmbeschwerden, Harnbeschwerden, Beschwerden in der Menopause Basilikum (Blätter) Gelenkschmerzen, Arthritis, Ekzeme, leichte Verdauungsbeschwerden, grippale Infekte, Migräne Brennnessel (komplette Pflanze) Harnwegsentzündungen, Harnleitungsstörungen, Nierengrieß, Prostatavergrößerung, Reizblase, Gicht, Rheuma, Nesselsucht, Hautjucken, Störungen und Beschwerden der Galle Dill (Samen, Blätter) Verdauungsbeschwerden (u.a. Blähungen), Beschwerden des Milchflusses bei Müttern, Appetitlosigkeit, Sodbrennen (v.a. bei Reflux-Ösophagitis), Schlaflosigkeit, Hämorrhoiden, Kopfläuse Echte Kamille (Blüten, Blätter) Angina tonsillaris (unterstützend), Blähungen, diverse Entzündungen der Haut, Erkältungen bzw. grippale Infekte, Hämorrhoiden, Magenkrämpfe, Magenschleimhautreizung, Magen- und Darmentzündungen , Nasenschleimhautentzündung, Reizdarm, Rachenentzündung, Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischreizungen, Zahnschmerzen Fenchel (komplette Pflanze) Erkältungen bzw. grippale Infekte, festsitzender Husten, Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Magenkrämpfe, Durchfall Gänseblümchen (Blüten, Blätter) antibakteriell, antifungizid (gegen Pilze), fettsenkend, cholesterinsenkend, antioxidativ, blutstillend (antihämorrhagisch) Hirtentäschel (Samen, Kraut) Nasenbluten, kleinere Hautverletzungen, gynäkologische Beschwerden, harntreibend, blutreinigend, schmerzlindernd, Rheuma, Bluthochdruck, geringer Blutdruck Johanniskraut (Blätter, Blüten, Triebe) Stress, leichte Depressionen, nervöse Unruhezustände, Wundbehandlung, Schwellungen, Gicht, Gastritis Lavendel (Blätter, Blüten) nervöse Unruhezustände, leichte Depressionen , Schlaflosigkeit, als leichtes Beruhigungsmittel Oregano (Blätter, Blüten) antibakteriell, verdauungsfördernd, appetitanregend, pilzhemmend, teilweise antiviral Pfefferminze (Blätter) Magenschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Spannungskopfschmerzen, Galle- und Leberbeschwerden, leichte Erkältungsbeschwerden, Durchfall, Übelkeit Rosmarin (Blätter, Blüten) muskelbedingte Schmerzen, rheumatische Beschwerden, Durchblutungsstörungen, leichte Hauterkrankungen Salbei (Blätter) Erkältung bzw. grippale Infekte, Rachenentzündung, Mundschleimhautentzündung, Zahnfleischentzündungen, Bronchitis, Keuchhusten , Rheuma, leichte Depressionen, Hyperhidrose (krankhaftes Schwitzen), Abstillen in der Stillzeit, leichte Verdauungsbeschwerden, Wundheilung Quelle Kooperation Phytopharmaka: Arzneipflanzenlexikon Ähnliche Artikel Lebensmittel Energiegeladene Lebensmittel Alternative Heilmethoden Heilmittel Weihrauch und Myrrhe Lebensmittel Kapuzinerkresse: Heilkraut der Saison